Die Flughafenkonferenz hat an ihrer heutigen Sitzung eine von der Infrastrukturunternehmung Regionalflughafen Samedan in Auftrag gegebene Wertschöpfungsstudie zur Kenntnis genommen. Diese zeigt auf, dass der Regionalflughafen Samedan erheblich zur lokalen Wirtschaft beiträgt. Die Flughafenkonferenz liess sich zudem über die zukünftige Ausrichtung der Bauprojektetappen 1 und 2 informieren. Das Budget 2025 wurde verabschiedet.
Die Verwaltungskommission der Infrastrukturunternehmung Regionalflughafen Samedan (VK INFRA) hat das Center for Aviation and Space Competence der Universität St. Gallen mit der Erstellung einer Aktualisierung der Wertschöpfungsstudie aus dem Jahr 2011 beauftragt. Erste Zwischenergebnisse zeigen, dass der Regionalflughafen Samedan (RFS) erheblich zur lokalen Wirtschaft beiträgt, insbesondere im Segment des Luxustourismus, wie es in einer Medienmitteilung vom Mittwoch heisst.
Gäste, die über den Flughafen anreisen, tragen durch ihre höhere Kaufkraft signifikant zur regionalen Wertschöpfung bei, die auf über 200 Millionen Franken pro Jahr geschätzt wird. Der Flughafen ist nicht nur für den Tourismus von Bedeutung, sondern auch für lokale Unternehmen, die Versorgungssicherheit und die Steuereinnahmen in den Oberengadiner Gemeinden. Die Zahl der direkt und indirekt durch den Flugplatz geschaffenen Arbeitsplätze wird auf rund 1’000 geschätzt. Die Wertschöpfungsstudie ist auf der Webseite der INFRA www.unserflugplatz.ch veröffentlicht.
Fortschritte bei der Planung der Bauprojekte
Mario Cavigelli, Präsident der VK INFRA, betonte die Dringlichkeit und Notwendigkeit längst fälliger Investitionen in die Infrastruktur des Flugplatzes, um dessen jährliche Wertschöpfung nachhaltig zu sichern. Die Arbeiten für die Abstimmungsvorlage 2025, die eine Etappierung in zwei Bauphasen vorsieht, laufen unter Hochdruck, aber planmässig. Die erste Etappe umfasst die Helikopterbasis, die zweite Etappe das Betriebsgebäude und die Vorfelder. Für den Bau der Helikopterbasis (Etappe 1) läuft seit August 2024 die Vorprüfung zum Plangenehmigungsverfahren beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL). Die Vorprüfung verläuft positiv. Wichtig aus der Sicht der Region ist, dass die Bedürfnisse aller ansässigen Helikopterunternehmen berücksichtigt wurden.
Als nächster Schritt wird der Unterbaurechtsvertrag mit der Rega an der nächsten Flughafenkonferenz (FHK) im Dezember 2024 zur Genehmigung unterbreitet. Die Inbetriebnahme des Helikopter-Hangars ist für November 2026 vorgesehen. Für die zweite Etappe (Ersatzneubauten Betriebsgebäude und Vorfelder) liegt das Einvernehmen aller Flughafenpartner für ein Nutzungskonzept vor. Derzeit wird eine detaillierte Kostenschätzung aller Massnahmen aufgrund des Sanierungsbedarfs und der Dringlichkeit für die nächsten zehn Jahren erstellt (u.a. Umzäunung, Pisten, Instand-setzungen). Gestützt darauf wird an der FHK im Dezember 2024 die entsprechende Baubotschaft zur Genehmigung unterbreitet. Parallel dazu laufen die Abklärungen zur Finanzierung des Projekts mit Gemeinden, Kanton, Bund und weiteren Partnern.
Budget 2025 verabschiedet und Jahresrechnung 2022 genehmigt
Ein weiteres Thema betraf die Klärung der Organhaftung für den Zeitraum bis Ende 2022. Ein zusätzliches Rechtsgutachten wurde von den Mitgliedern der FHK abgelehnt, da die Erfolgsaussichten auf einen Durchgriff in der Frage der Haftbarkeit von früheren Organen bereits gestützt auf ein Erstgutachten als gering eingeschätzt wurden. Die FHK betonte die Notwendigkeit, aus den Erfahrungen der Vergangenheit zu lernen und gleichzeitig den Fokus in die Zukunft zu richten. Vor diesem Hintergrund wurden sowohl die Jahresrechnung als auch der Jahresbericht 2022 genehmigt. Die Jahresrechnung und der Jahresbericht 2023 wurden bereits im Sommer 2024 genehmigt. Ebenfalls genehmigt wurde das Budget 2025 der INFRA.
(Foto: Archiv GRHeute)