Die Calanda Broncos haben am Wochenende mit einem letztlich souveränen 32:7-Sieg im Halbfinal gegen die Thun Tigers ein weiteres Ausrufezeichen in der NLA gesetzt. Vor allem die Defense und das variable Laufspiel machten den Unterschied – und ein Trickspielzug sorgte für besonderen Jubel auf den Rängen. Für die Broncos bedeutet der Sieg die Fortsetzung des Sportarten-übergreifenden Schweizer Rekords: Zum 18. Mal (!) in Serie stehen die Bündner im Schweizer American-Football-Endspiel.
Die Herausforderungen der Schweizer Footballszene wechseln sich zwar von Jahr zu Jahr, und dennoch haben es die Bündner auch zum 18. Mal in Serie geschafft, das Schweizer Endspiel zu erreichen. Ein unglaublicher Rekord und eine Serie, die auch 2025 nicht riss, obwohl der samstägliche Gegner, die Thun Tigers, mit grossen Ambitionen und Aussenseiter-Chancen nach Chur gereist waren und die Broncos darüber hinaus auf ihre erkrankte Allzweckwaffe Max Gray verzichten mussten.
Das Spiel begann mit einem konzentrierten Auftakt der Broncos-Offense, die sich mit solidem Laufspiel durch Noah Bachofen und Amel Adjovi übers Feld arbeitete. Zwar blieb der Drive kurz vor der Endzone stecken, doch Kicker David Weber verwandelte sicher aus 32 Yards zur frühen 3:0-Führung.
Defense mit Statement, Offense legt nach
Die Broncos-Defense setzte gleich im ersten Tigers-Drive ein Zeichen und zwang den Gegner nach drei Spielzügen vom Feld. Danach folgte zwei sehenswerte Pässe von Quarterback Robin Sennrich über je rund 36 Yards auf Receiver Fabio Stukator. Kurz darauf unterlief der Broncos-Offense kurz vor der gegnerischen Endzone allerdings ein Fumble beim Snap – einer der wenigen Wackler im Spiel der Bündner. Die Verteidigung der Bündner zeigte sich aber weiterhin bärenstark und eroberte den Ball erneut nach einem 3 & Out zurück.

Im zweiten Viertel übernahm das Laufspiel der Broncos endgültig das Zepter: Mit Läufen über 2 und 13 Yards erzielte Quarterback Robin Sennrich zwei Touchdowns zur 10:0- und 17:0-Führung. Nach einer sehenswerten Interception durch Patrick Grand setzte die Offense noch einen drauf: Nach einem 50-Yard-Pass auf Selome Adjovi skorte Sennrich zum dritten Mal im zweiten Quarter, gefolgt von einem überraschenden Trickspielzug beim Zusatzversuch: Offense Lineman Filip Kovljenic erhielt den Ball nach einem Rückwärtspass und bediente Tight End Niklas Sass per Pass zum 25:0 – ein Highlight-Play, das auf der gut besetzten Tribüne entsprechend gefeiert wurde.
Tannò mit Pick, Adjovi vollendet
Auch nach der Pause dominierte die Broncos Defense: Matt Tannò schnappte sich im ersten Thuner Drive eine Interception, die Amel Adjovi wenig später mit einem 5-Yard-Lauf zu einem weiteren Touchdown ummünzte. Beim Stand von 32:0 kamen dann schon im dritten Viertel vermehrt die Backups der Broncos zum Einsatz. Praktisch mit dem Schlusspfiff gelang den gewohnt tapfer kämpfenden Gästen aus Thun doch noch ein Erfolgserlebnis: Ein 3-Yard-Touchdownpass sorgte für den Endstand von 32:7.
Fazit: Die Broncos überzeugten nach fehlerhaftem Start auf der ganzen Linie – mit dominanter Defense, einem effektiven Laufspiel und kreativen Playcalls. Somit kommt es nächsten Samstag zum erhofften Traumfinale im Stadion Obere Au in Chur: Die Broncos empfangen den ersten Herausforderer, die Basel Gladiators, im Swiss Bowl 2025. Die Basler, die die ganze Saison ausser gegen die Broncos ungeschlagen geblieben sind, setzten sich im zweiten Halbfinal gegen Bern mit 28:18 durch und werden alles versuchen, nach 2014 den 2. Schweizer Meistertitel nach Basel zu holen. Das Traumfinale in Chur wird Realität!
Tickets für den Swiss Bowl gibts hier.
GRHeute ist Medienpartner der Calanda Broncos.
(Archivbild: Matt Tanno holte auch gegen Thun eine Interception/Sergio Brunetti/stockpix.it)