Flughafen Samedan parat für die Abstimmung

Flughafen Samedan parat für die Abstimmung

GRHeute
05.03.2025

Die Flughafenkonferenz hat das Finanzierungskonzept für die Erneuerung des Regionalflughafens Samedan genehmigt. Mit diesem Entscheid soll der Investitionskredit von 68.5 Millionen Franken den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern der elf Oberengadiner Gemeinden im Sommer zur Abstimmung vorgelegt werden. Die geplanten Erneuerungen sind für die Zukunft des Flugplatzes und für das Oberengadin von grosser Bedeutung.

Die Flughafenkonferenz (FHK) der Infrastrukturunternehmung Regionalflughafen Samedan (Infra) hat an ihrer heutigen Sitzung das Finanzierungskonzept und den Investitionskredit von 68.5 Millionen Franken für das Bauprojekt «Ersatzneubauten Regionalflughafen Samedan» (Etappe 2/a) genehmigt. Dies ist ein entscheidender Schritt für die dringend notwendige Erneuerung der Flugplatzinfrastruktur, wie die FHK am Mittwoch mitteilte. 

Finanzierungskonzept

Die FHK folgte dem Antrag der Verwaltungskommission (VK) und genehmigte das Finanzierungskonzept für die Investitionssumme von insgesamt 68.5 Millionen Franken für den Ersatzneubau Etappe 2/a. Es sieht Beiträge und Darlehen aus verschiedenen Quellen vor:

  • 38 Millionen Franken à-fonds-perdu Beiträge der elf Oberengadiner Gemeinden (Trägergemeinden) nach dem Regionenverteilschlüssel (ohne Bregaglia)
  • 5 Millionen Franken Sonderbeitrag à-fonds-perdu der Gemeinde St. Moritz
  • 6 Millionen Franken à-fonds-perdu Beitrag des Kantons Graubünden
  • 6 Millionen Franken zinsloses NRP-Darlehen des Bundes
  • 14 Millionen Franken Bankdarlehen
  • Die Gewährung des Investitionskredits steht unter dem Vorbehalt, dass Bund, Kanton, Trägergemeinden und die Gemeinde St. Moritz die entsprechenden Beiträge und Darlehen verbindlich zusichern und die Trägergemeinden die Garantieverpflichtungen für das Bundes- und Bankdarlehen übernehmen.

Gemeinde St. Moritz mit einem Sonderbeitrag von 5 Millionen Franken

Die Gemeinde St. Moritz profitiert dank seiner auf das Premiumsegment ausgerichteten Hotellerie, Restauration, Zweitwohnungen und dem damit verbundenen Detailhandel und Gewerbe überdurchschnittlich vom Flugplatz. Der Vorsitzende der FHK, Christian Brantschen, zeigt sich erfreut, dass der Gemeindevorstand von St. Moritz einem Sonderbeitrag von 5 Millionen Franken positiv gegenübersteht und der St. Moritzer Stimmbevölkerung nach vorgängiger Zustimmung durch den St. Moritzer Gemeinderat zur Annahme empfiehlt: «Es freut uns sehr, dass die Gemeinde St. Moritz die Erneuerung des Flugplatzes mit einem wichtigen Sonderbeitrag zusätzlich mitfinanzieren will. Mit dem vorgesehenen Beitrag wird die Gemeinde St. Moritz das geplante Bauvorhaben des Regionalflughafens Samedan wesentlich fördern – sowohl in finanzieller Hinsicht als auch in der politischen Wahrnehmung des Bauvorhabens im ganzen Oberengadin.»

Pachtzins der Flugplatzbetreiberin ist zu erhöhen

Der Businessplan zeigt, dass der Flugplatz ab der Inbetriebnahme der erneuerten Infrastruktur nachhaltig wirtschaftlich betrieben werden kann. Allerdings ist dafür eine Anpassung der Leistungsvereinbarung mit der Flugplatzbetreiberin (aktuell Engadin Airport AG) erforderlich. Im Vergleich zu heute muss der jährliche Pachtzins erhöht werden, was aufgrund des Ertragspotenzials als realistisch erscheint. Die Infra soll als Eigentümerin für den Mehrwert der erneuerten Infrastruktur angemessen entschädigt werden. Zudem soll sie vom wirtschaftlichen Potenzial profitieren, das der Flugplatz durch seine bevorzugte Lage im Oberengadin bietet.

Es soll keine zusätzliche Belastung für die Gemeinden durch den laufenden Betrieb entstehen. Die aktuelle luftfahrtrechtliche Betriebskonzession der Engadin Airport AG läuft im Jahr 2031 aus und auf diesen Zeitraum ist zugleich die Inbetriebnahme des erneuerten Flugplatzes geplant. Der Zeitpunkt für eine Neuverhandlung der Leistungsvereinbarung ist deshalb geeignet. In diesem Zusammenhang prüft die VK auch Optionen, wie die Infra dazu beitragen kann, um das Aktionariat der zukünftigen Flugplatzbetriebsgesellschaft für einheimische Privatpersonen und Unternehmen, Gäste und die öffentliche Hand offen zu gestalten.

Volksabstimmung im Sommer 2025

Die Oberengadiner Stimmbevölkerung wird im Sommer 2025 über die Aufhebung des Beschlusses des ehemaligen Kreises Oberengadin vom 26. März 2017 zu einem früheren Erneuerungsprojekt und über die Beiträge und Garantieverpflichtungen zum neuen Projekt entscheiden. Die Gemeinde St. Moritz wird zusätzlich über den Sonderbeitrag von 5 Millionen Franken abstimmen. «Es liegt somit in der Hand der Stimmbevölkerung, darüber zu entscheiden, wie die Erfolgsgeschichte Regionalflughafen Samedan weiterzuführen ist», so Mario Cavigelli, Präsident der VK. Für die Gewährung des Beitrags der Oberengadiner Gemeinden ist die Mehrheit der Stimmenden gemäss den Statuten der Region Maloja erforderlich. Die Flughafenkonferenz vom 16. April 2025 wird über die Abstimmungsbotschaft und das genaue Abstimmungsdatum entscheiden.

(Bild: GRHeute)

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