Für mehr Naturvielfalt im Kanton: Graubünden lanciert Marke Terraviva

Für mehr Naturvielfalt im Kanton: Graubünden lanciert Marke Terraviva

GRHeute
21.05.2025

Mit dem offiziellen Start der ersten Umsetzungsphase der Biodiversitätsstrategie 2023 – 2028 geht der Kanton Graubünden einen entscheidenden Schritt zur Sicherung seines Naturkapitals. «Unser Naturschatz – Unsere Verantwortung»: Mit dieser Kernbotschaft und mit dem Markenauftritt Terraviva wird die Umsetzung der insgesamt 28 Massnahmen aus dem Massnahmenband sichtbar und konkret.

Diese Umsetzung ist das Ergebnis intensiver Vorarbeit von sieben betroffenen kantonalen Fachstellen, welche in Zusammenarbeit mit dem federführenden Amt für Natur und Umwelt, externen Fachpersonen sowie weiteren Partnern in einem transparenten und kooperativen Prozess die Biodiversitätsstrategie Graubünden 2023 – 2032 entwickelt haben. Pünktlich zum internationalen Tag der biologischen Vielfalt am 22. Mai 2025 erhält das Engagement für die Biodiversität im Kanton Graubünden ein Gesicht und eine Stimme.

Biodiversität verständlich und erlebbar

Unter dem Markennamen Terraviva wurde ein starker Auftritt für die Kommunikation rund um die Biodiversität in Graubünden entwickelt. Dieser erfolgreiche Markenaufbau der Stiftung Biodiversität Graubünden wird vom Kanton für die Markierung aller Umsetzungsarbeiten der Biodiversitätsstrategie Graubünden übernommen. Das Amt für Natur und Umwelt hat hierzu eigens die Webplattform www.terraviva.gr.ch eingerichtet. «Der neue Auftritt unter der Marke Terraviva ist eng mit der Identität der Marke Graubünden verknüpft: wahr, wohltuend, weitsichtig – diese Werte spiegeln sich sowohl in den Zielen der Biodiversitätsstrategie wie auch im Design und Inhalt der Webplattform wider», erläutert Regierungsrat Jon Domenic Parolini.

Die Plattform informiert über den Zustand der Biodiversität in Graubünden, stellt laufende Umsetzungsprojekte vor und zeigt auf, welchen Beitrag jede und jeder Einzelne leisten kann. Sie richtet sich an Fachleute ebenso wie an Wirtschaft und Politik und vor allem auch an die breite Bevölkerung – denn Biodiversität geht uns alle an. Erfolgreiche Umsetzungen und deren Geschichten sollen die Lust wecken, sich aktiv für die Biodiversität im eigenen Umfeld zu engagieren. Aktuell sind alle Inhalte in deutscher Sprache verfügbar. Die Versionen in Romanisch und Italienisch werden im Laufe des Juni 2025 bereitgestellt.

Die Umsetzung der 28 Massnahmen läuft

Zweidrittel der von der Regierung für die erste Umsetzungsphase 2023 – 2028 festgelegten Massnahmen sind bereits gestartet, die Umsetzung der übrigen ist in Vorbereitung. Die Massnahmen bestehen jeweils aus mehreren Arbeitsschritten. In Bereichen, in denen Neuland betreten wird, sind anfänglich nur kleine Schritte möglich, hier muss zuerst in einer «Pilotphase» die Methodik entwickelt und erprobt werden. Dazu gehört beispielsweise die Massnahme M21 «Biodiversitätsbetriebe» – Zielorientierte Entschädigungen von Biodiversitätsleistungen in der Landwirtschaft. Rund 30 Landwirtschaftsbetriebe aus ganz Graubünden haben sich für das Pilotprojekt angemeldet. «Mit dem Pilotprojekt übernehmen wir als Bäuerinnen und Bauern mehr Verantwortung für die Biodiversität in unserem Kanton. Die zielorientierte Entschädigung motiviert uns, nicht nur Fläche bereitzustellen, sondern echte Qualität und Vielfalt zu schaffen. Graubünden hat mit fast 40 Prozent Biodiversitätsförderfläche bereits einen Spitzenwert – jetzt geht es darum, diesen Raum ökologisch noch nachhaltiger zu gestalten» erläutert Thomas Roffler, Präsident des Bündner Bauernverbandes.

Die neue Webseite terraviva.ch.
 

Für die Massnahmen M14 – «Biodiversitätsfreundliche Liegenschaften» – laufen derzeit wichtige planerische Vorarbeiten. Ziel ist es, Grünflächen rund um kantonale Hochbauten ökologisch aufzuwerten und nachhaltig zu pflegen. In Zusammenarbeit mit einer auf naturnahe Aussenraumgestaltung spezialisierten Firma wird aktuell ein umfassendes Konzept samt praxisnaher Erhebungsmethodik entwickelt. Dieses soll ermöglichen, dass Aussenräume einfach, naturnah, klimafit und attraktiv gestaltet werden können. Erste Erfolge feiern weitere Massnahmen wie beispielsweise M23 – Natur erleben unter kundiger Führung – Rangerdienstleistungen.

Erstmals findet der etablierte Rangerlehrgang des Bildungszentrums Wald Lyss in Kooperation mit dem ibW Bildungszentrum Wald Maienfeld in der Südostschweiz statt. Oder M4 Quellen als Lebensräume verstehen und achtsam damit umgehen. Zur Unterstützung bei der Erhebung von Quell-Lebensräumen der Region Prättigau/Davos haben sich 20 motivierte, naturbegeisterte Personen zur freiwilligen Mitarbeit gemeldet. Ganz im Sinne der Kernbotschaft unser Naturschatz – unsere Verantwortung.

Der Entwicklungs- und Umsetzungsstand aller 28 Massnahmen wird auf der Webplattform www.terraviva.gr.ch periodisch ergänzt und informativ präsentiert.

 

(Bild: Pixabay/zVg.)

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