Nach zehn Jahren gibt der Landquarter Gemeindepräsident Sepp Föhn den Stab an seinen Nachfolger Andreas Thöny weiter. GRHeute hat mit Sepp Föhn über die letzten zehn Jahre gesprochen. «Wir konnten viel bewirken.»
Es ist ein sonniger Novembermorgen. Auf dem Dorfplatz in Igis, auf dem derzeit das neue Dorfzentrum entsteht, ist es ruhig. Die Pöstlerin dreht ihre Runde; vereinzelt verlassen Leute den Volg oder gehen hinein. Hoch oben im dritten Stock des Rathauses hat Sepp Föhn sein Büro. Noch etwas über einen Monat, dann muss er ausziehen. Er hat es selbst so gewollt. «Ich hätte noch eine Amtszeit anhängen können. Aber für mich ist dieser Rücktritt stimmig so», sagt der 64-Jährige.
Zehn Jahre hat er die Geschicke von Landquart – und damit auch von Igis und Mastrils – geleitet. «Es war eine schöne Zeit», sagt Sepp Föhn. «Wir konnten viel bewirken. Der Gemeindevorstand hat alle Projekte immer durchsetzen können.» Insgesamt gaben Sepp Föhn und der Gemeindevorstand in den letzten zehn Jahren eine knappe halbe Milliarden Franken aus – und investierten in die Zukunft gut 50 Millionen Franken.
Darunter fallen Projekte wie das Schulhaus Igis, die Dreifachturnhalle bei der Sekundarschule, der Kreisel bei der Papierfabrik, die Sanierung der Bahnhofstrasse und der Bau der Leichtathletikanlage. «Wir haben jeden einzelnen Kredit vollständig eingehalten», sagt der Noch-Gemeindepräsident. «Wir haben uns immer gefragt: Was brauchen wir? Wie bekommen wir es möglichst kostengünstig?» So fiel anderes auch raus: «Wir haben in Landquart keine Abwassertrennung. Das müsste man in der heutigen Zeit eigentlich schon haben. Aber das kostet bis zu 30 Millionen Franken und dauert bis zu 20 Jahre. Also haben wir gesagt: So dringend ist das nicht, andere Projekte sind wichtiger.»
Sepp Föhn kam als Gemeindepräsident und geht als Gemeindepräsident. Eine Stadt mit über 10’000 Einwohner:innen ist Landquart in diesen zehn Jahren nicht geworden. Etwas über 900 Menschen leben in dem Ort an dem die Landquart zum Rhein wird. «Wir haben immer gesagt: Ein Wachstum von einem Prozent ist ideal. Das können wir verkraften, so haben wir beispielsweise den Wohnungsbau und die Schulen im Griff. Mehr wird schwierig», sagt Sepp Föhn.
Die Feedbacks, die Sepp Föhn in den letzten Monaten und Wochen seit Bekanntgabe seines Rücktritts bekommen hat, sind mehrheitlich positiv. «Ich geniesse das schon», sagt der 64-Jähriger, der vorher Geschäftsleiter der Landi und noch vorher Lehrer am Plantahof war. Seine politische Arbeit bleibt dem Kanton erhalten: «Ich bleibe Grossrat und Verwaltungsrat bei der Bergbahnen Grüsch Danusa.» Andere Ämter, die an ein Amt geknüpft sind wie das Verwaltungsratsmandat im Tardis, gibt er ab.
Gleiche Unterstützung für Nachfolger
Und während sich Sepp Föhn langsam für neue Velotouren – im Sommer soll es nach Paris und von dort an die Normandie gehen – und Wanderungen fit macht, steht sein Nachfolger Andreas Thöny schon in den Startlöchern. «Der Übergang ist fliessend. Er ist schon jetzt in einzelnen Sitzungen, die für ihn wichtig sind, dabei.»
Am 12. Dezember steht der Gemeindepräsident Sepp Föhn ein letztes Mal als höchster Landquarter an der Gemeindeversammlung vor dem Volk. Er wird sagen, was er während es Interviews schon sagte: «Ich habe sehr gern für diese Gemeinde gearbeitet. Ich möchte mich bei der Verwaltung und beim Gemeindevorstand für die gute Zusammenarbeit bedanken. Wir haben kooperativ und lösungsorientiert zusammen gearbeitet. Ich wünsche, dass mein Nachfolger, Andreas Thöny, auch die gleiche Unterstützung erhält.»
(Bild: zVg.)