Spekulation mit Nahrungsmitteln tötet

Spekulation mit Nahrungsmitteln tötet

Leserbrief
14.01.2016

«Die Spekulanten sind nicht nur die Bösen», sagte BR Schneider-Ammann, «Die Spekulation hat einen geringen Einfluss auf die Preisentwicklung», und «Die Bekämpfung von Hunger ist wichtig, wir brauchen mehr Entwicklungshilfe». Dass dies Schönrednerei ist, offenbart er gleich selbst. Er sagt zwar, dass Spekulanten «die Bösen» sein können und dass die Spekulation einen Einfluss auf die Preisentwicklung hat, dass Hungerbekämpfung wichtig ist, gleichzeitig aber auch, dass es nicht so wichtig ist, um konkrete Massnahmen einzuleiten. Fakt ist, die Spekulation hat einen Einfluss: ein Preisanstieg von  nur 1% treibt 16 Millionen Menschen zusätzlich in den Hunger! Fakt ist, unsere Wirtschaft trägt keinen Schaden davon: Das Totschlagargument „Arbeitsplatzverlust“ ist einfach nur erbärmlich und obendrein auch falsch, hier geht es nicht um Arbeitsplätze, sondern um das Leben von Millionen Menschen! Fakt ist, dass der Ruf nach mehr Entwicklungshilfe absolut scheinheilig ist, denn es reicht nicht: Er will, dass der Staat Steuergelder über ein Problem schüttet, das die Banken mitverursacht haben. Das geht langfristig nicht auf und kommt uns teurer. Es braucht stabile, spekulationsfreie Preise, damit Entwicklungsländer überhaupt die Chance haben, eine gute Produktion aufzubauen. Die Finanzinstitute können nicht die Produktion zerstören, Profite absahnen und gleichzeitig argumentieren, wir sollen mit Steuergelder dafür aufkommen! Während sich die Gegner nur zu einem völlig unkonkreten Alibi-Bekenntnis zur Bekämpfung des Hungers auf der Welt durchringen, haben wir es nun selbst in der Hand, ganz konkret etwas gegen den Hunger zu tun: sagen wir JA zur Spekulationsstopp-Initiative!

Pascal Pajic, Grossratsstellvertreter, Chur
Leserbrief