Scharfe Töne an der GV des Quartiervereins Altstadt

GRHeute
01.07.2016

Die Generalversammlung des Quartiervereins Altstadt war mit 80 Teilnehmern erneut gut besucht. Auf der Agenda stand die Wohn- und Lebensqualität bei Tag und bei Nacht in der Churer Altstadt. Diskutiert wurden die zahlreichen positiven und negativen Auswirkungen, denen sich die Altstadtbewohner ausgesetzt sehen. So gab es im Jahresbericht der Präsidentin Isabel Christen und den Wortmeldungen scharfe Töne.

Kritisch beurteilt wird das neue Belegungskonzept, aus dem Rahmen laufende Anlässe, sowie das Fehlen konkreter Rahmenbedingungen bezüglich Lärmbelästigung. Die Bewohner sorgen sich zudem um die zu geringen qualitativen Frequenzen in der Altstadt, denn Lebendigkeit wird sehr wohl gewünscht. Sehr alarmiert zeigen sich die Bewohner betreffend der möglichen Streichung des nächtlichen Alkoholverbots.

Stadtpräsident Urs Marti wies in seinem Beitrag auf die Komplexität der unterschiedlichen Interessen hin. Er betonte, dass der Polizei sehr wohl Gesetze zur Verfügung stehen, nach denen sie büssen könnten, dass es aber an der gesellschaftlichen und politischen Rückendeckung fehlen würde, diese auch konsequent durchzusetzen. Die juristisch haltbare Durchsetzung von Lärmklagen sei zudem schwierig, erläuterte der Stadtpräsident. Dennoch sieht Marti in dem Erhalt des Alkoholverbots keine Notwendigkeit mehr.

Ganz im Gegensatz zu den Vereinsmitgliedern und dem ebenfalls anwesenden Gemeinderat Mario Cortesi. Für sie gibt es keinen ersichtlichen Grund, ein etabliertes Gesetz zu stürzen, welches deutliche Vorteile für das Quartier Altstadt gebracht hat. Sowohl der Quartierverein Altstadt wie auch Gemeinderat Cortesi betrachten das Risiko in unhaltbare nächtliche Zustände zurückzufallen als zu gross.

Nachtruhe, Sauberkeit und nachhaltige Lebendigkeit in der Altstadt Chur haben bei den rund 200 Vereinsmitgliedern hohe Dringlichkeit. Die intensive Diskussionsrunde zwischen Versammlungsteilnehmern und Stadtpräsident Marti unterstrich dies. Konkrete transparente Massnahmen wurden seitens des Vereins gefordert. Marti zeigte mehrheitlich Verständnis für die Anliegen der Altstadtbewohner, bat aber auch um Verständnis für seine Position als Interessensvermittler. Die offenen Gespräche wurden von beiden Seiten sehr positiv bewertet.

Nach 15 Jahren Kassiertätigkeit wurde Claus Peder mit grossem Dank von den Versammelten in den Ruhestand entlassen. Zur Stärkung und erneuten Verjüngung des Vereins wurden neue Vorstandsmitglieder gewählt: Livio Zingg und Marco Grünenfelder übernehmen in Personalunion mit ihrem Treuhandbüro GZ Treuhand AG die Aufgaben des Kassiers. Als Beisitzerin ergänzt die Raumplanerin Esther Casanova mit ihrem Fachwissen und Engagement neu den Vorstand.

(Quelle: Quartierverein Altstadt/Bild: GRHeute)

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