Bondo: 360’000 Kubikmeter Schutt aus Rückhaltebecken geräumt

Bondo: 360’000 Kubikmeter Schutt aus Rückhaltebecken geräumt

GRHeute
18.10.2017

Die Leerung des Rückhaltebeckens für Murgänge bei Bondo kommt sehr gut voran. Der Anfang Oktober begonnene Zweischichtbetrieb kann deshalb ab heute wieder aufgehoben werden. Nun werden Schutzbauten verstärkt und provisorisch ergänzt.

Sieben Wochen nach dem grossen Murgang vom 31. August konnten bereits 360’000 Kubikmeter Steine, Schutt und Sand ausgehoben und westlich von Bondo deponiert werden. Das Rückhaltebecken für Murgangmaterial und das Flussbett der Maira sind fast leer geräumt. Die Bauarbeiten konzentrieren sich nun auf den so genannten Kegelhals und die Erstellung von provisorischen Schutzbauten.

Der Kegelhals ist der oberste, schmalste Teil des Rückhaltebeckens am Ausgang der Val Bondasca. Hier muss der Boden abgesenkt werden, um einen Materialrückstau bei künftigen Murgängen möglichst zu verhindern. Mit grossen Gesteinsbrocken werden zudem bestehende Schutzbauen verstärkt und zusätzliche, provisorische Schutzbauen erstellt. So können Ortsteile und Bauwerke besser vor weiteren Schäden durch erneute Murgänge geschützt werden.

Die Arbeiten am Kegelhals und den Schutzbauten für Bondo, Spino und Sottoponte sind eine der Voraussetzungen dafür, dass die Evakuierung weiterer Zonen aufgehoben werden kann. Sie können nur bei Tag durchgeführt werden.

Entlastung für die Bevölkerung

Um die Arbeiten so weit wie möglich noch vor der Wintersaison abschliessen zu können, war am 4. Oktober ein Zweischichtbetrieb von morgens um fünf bis nachts um ein Uhr eingeführt worden. Unter einer hellen Beleuchtung arbeiteten die Maschinisten und Maschinen seither zwanzig Stunden pro Tag. So konnten täglich bis zu 15’000 Kubikmeter Material ausgehoben und abtransportiert werden.

Der Nachtbetrieb belastete die Gegend von Bondo mit erheblichen Emissionen durch Baulärm und Licht. Der positive Fortgang der Arbeiten erlaubt es nun, die Bauarbeiten ab Mittwoch wieder auf den Tagbetrieb zu beschränken und die Bewohner und Gäste der Gegend so zu entlasten. Weiterhin wird aber an sieben Tagen pro Woche gearbeitet.

Die Gemeinde Bregaglia bedankt sich bei allen Bewohnern und Gästen der Region für das gezeigte, grosse Verständnis für den zeitweiligen Nachtbetrieb. Den involvierten Unternehmen und Einsatzkräften dankt die Gemeinde für ihre Flexibilität und ihren grossen Einsatz zugunsten der Bevölkerung von Bondo, Spino und Sottoponte.

Hinweis: Betretungsverbot für orange, rote und blaue Zone

Die Gemeinde Bregaglia weist Bewohner und Gäste darauf hin, dass die Zonen «orange», «rot» und «blau» des Evakuierungsplans auch nach dem 14. Oktober 2017 weiterhin evakuiert bleiben. Für diese Gebiete sowie für die Perimeter der beiden Deponien und deren Zufahrten gilt aus Sicherheitsgründen ein polizeiliches Zutrittsverbot. (Polizeiliche Anordnung vom 7.9.2017)

 

(Bild: Kantonspolizei Graubünden/Archiv GRHeute)

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