«Gott muss ein Polo-Spieler sein»

«Gott muss ein Polo-Spieler sein»

GRHeute
28.01.2018

15’000 Zuschauer sorgten am diesjährigen Snow Polo World Cup für drei spannende Tage in St. Moritz. Im Final setzte sich das Team Cartier durch. 

Reto Gaudenzi ist der Erfinder und “Godfather” des Snow Polo. Angesprochen auf den diesjährigen Snow Polo World Cup sagt er mit einem Lächeln im Gesicht: “Gott muss ein Polospieler sein!” Und nach diesem Wochenende sieht es tatsächlich so aus, als ob der Allmächtige ein Polo Fan ist: Das Eis wies die perfekte Dichte auf, und es gab genügend Naturschnee für eine optimale Unterlage des Spielfelds. Viel Sonnenschein während des ganzen Wochenendes sorgte ausserdem dafür, dass die über 15’000 Zuschauer die spannenden Partien in vollen Zügen geniessen konnten.

Am Sonntag traf im ersten Spiel um den La Martina Cup der letztjährige Zweitplatzierte, das Team Badrutt’s Palace Hotel, auf den Newcomer Aserbaidschan Land of Fire. Beide Teams spielten bereits am Samstag gegeneinander. Und natürlich wollten die Gewinner aus Aserbaidschan diesen prestigeträchtigen Sieg unbedingt wiederholen. Mit etwas Glück auf ihrer Seite begann das Team in der noch unberührten Arena furios. Die beiden Cousins Adrian und “Lala” Laplacette spielten wie üblich temperamentvoll auf und beförderten den Ball gekonnt das Spielfeld hoch und runter – begleitet vom tosendem Applaus der aserbaidschanischen Fans auf den Tribünen.

In der Halbzeit stand auf der Anzeigetafel ein 3:2 zu Gunsten des Teams Aserbaidschan Land of Fire. Trotz der Bemühungen von Melissa Ganzi und ihrem Team hatten die Jungs in Weiss das Glück auf ihrer Seite. Und zu Beginn des letzten Chukkas sah es so aus, als wäre alles vorbei. Aber das Team Badrutt’s Palace kam im letzten Moment kämpferisch mit einem guten Tor zurück ins Spiel. Es reichte jedoch nicht mehr, um Aserbaidschan als 5-4 Gewinner zu schlagen. Nach dem Spiel überreichte Enrico Roselli, CEO von La Martina Europe, den Teams die Preise, begleitet vom tosendem Beifall der vielen Fans. Melissa Ganzi erklärte nach dem Match: “Ich war die erste Frau, die nach St. Moritz gekommen ist, um Snow Polo zu spielen und es ist so wunderbar zu sehen, dass so viele Spielerinnen jetzt Interesse zeigen, ebenfalls teilzunehmen. Ich fühle mich, als hätte ich dabei eine kleine Rolle gespielt – es ist ein grossartiges Gefühl.”

Das Finale wurde genauso hart umkämpft wie alle anderen Begegnungen dieser drei Tage – mit Einwurf des Balls war das Cartier Team, das die Torjägerliste anführte, gleich voll im Einsatz und das Viererteam um Dario Musso, Chris Hyde, Rommy Gianni und dem jüngsten Teammitglied Juan Cruz Greguoli versenkte bald die ersten Tore, die sie für einen Sieg über Maserati benötigen würden. Das erste Chukka war geprägt von raschen Spielzügen: die in Blau spielenden Polovirtuosen von Maserati blieben ihren Gegnern unentwegt dicht auf den Fersen und versuchten so, die „Red Devils“ vom Tore schiessen abzuhalten. Greguoli war der erste, dem es gelang, trotz dieser Gegenwehr ein Tor zu schiessen – und er demonstrierte dabei beispielhaft die Leichtigkeit, mit der diese High-Goal Polospieler ihr Können auf Gras auf das Eis zu übertragen wissen.

Trotz eines torlosen ersten Chukkas kannte das Team Maserati zur Halbzeit kein Pardon mehr – dynamisch führte Hissam Ali Hyder sein Team an und wurde dabei vom äusserst geschickten Duo Robert Strom und Gerardo Mazzini unterstützt. Dribbelnd, schlängelte sich Robert Strom grandios gleich an drei Cartier Spielern vorbei; er versenkte den Ball und vermochte so zum Ende des dritten Chukka den Rückstand auf 31⁄2:3 zu verringern. Im vierten und letzten Chukka des Snow Polo World Cup St. Moritz 2018 erblühte Chris Hyde zu seiner vollen Pologrösse. Nach einem perfekt gelungenen Penalty 4 Tor, das den Spielstand auf 41⁄2:3 brachte, raste er mit erhobenem Stock an den gebannten Zuschauern vorbei, die sein Spiel mit tosendem Applaus würdigten, allen voran die mitfiebernden Cartier Fans. In den verbleibenden 1.41 Spielminuten setze Maserati erneut zum Angriff an und nach einem erfolgreichen Schuss aufs Tor schien der Ausgang des Spiels wieder offen. Doch die Uhr spielte letztendlich gegen die Angreifer in Blau. Das in Rot spielende Team Cartier gewann die Cartier Trophy und damit auch den Snow Polo World Cup St. Moritz 2018.

Für Captain Rommy Gianni ist das der dritte Sieg in Folge und für „The Prof“ Chris Hyde der sagenhafte siebte Sieg insgesamt. Die Cartier Trophy wurde von Laurence Bourgeois, Geschäftsführerin Cartier Schweiz, und Käthy Dobers, Geschäftsleiterin der St. Moritzer Cartier Boutique, überreicht. Dario Musso wurde zum erfolgreichsten Spieler des Turniers gekrönt und sein Pferd Zedan erhielt den Preis für das erfolgreichste Polo-Pony des Turniers, eine von The Polo Times überreichte Pferdedecke. Zum erfolgreichsten Patron gekürt wurde Cartier Team Captain Rommy Gianni.

Und so ging der Snow Polo World Cup 2018 zu Ende. Die Tausenden von Zuschauer hatten die perfekte Kombination von altbewährter Schweizer Gastfreundschaft und nervenkitzelndem Polospiel sichtlich genossen. Die Vorfreude für das Snow Polo World Cup St. Moritz 2019 am 25., 26. und 27. Januar 2019 kann beginnen.

 

(Quelle/Bilder: zVg.)

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