Angespannte Lage in Bündner Spitälern

Angespannte Lage in Bündner Spitälern

GRHeute
06.11.2020

Das Gesundheitsamt des Kantons Graubünden ruft die Bevölkerung dringend auf, Kontakte zu vermeiden, Abstand zu halten und Maske zu tragen. Grund: Die Situation in den Bündner Spitälern ist angespannt. Innerhalb weniger Tage haben sich die Hospitalisierungen verdreifacht. Es kommt im Kanton in Zusammenhang mit COVID-19 auch wieder täglich zu Todesfällen.

Obwohl die Spitäler noch über Kapazitäten verfügen, bereitet die Entwicklung bei den Hospitalisierungen den Behörden Sorge. Zurzeit sind im Kanton 615 Personen in Isolation, 837 in Quarantäne sowie 45 Personen in Zusammenhang mit COVID-19 hospitalisiert. 8 Personen müssen derzeit beatmet werden. Bisher sind im Kanton 59 Personen an COVID-19 verstorben.

Die erste Corona-Welle im Frühjahr führte in der Schweiz zu gegen 1700 Todesfällen, genau 50 davon im Kanton Graubünden. Die sogenannte «zweite Welle», die in der zweiten Oktober-Hälfte europaweit Fahrt aufnahm, hat nun bereits wieder zu gegen 1000 Todesfällen schweizweit geführt. Davon fielen 9 Todesopfer auf Graubünden, die alle in den letzten acht Tagen verstorben sind. Und dies, nachdem der Kanton fast ein halbes Jahr lange keine Todesfälle mehr verzeichnen musste. 

97% hatten Vorerkrankungen

Statistiken des BAG zeigen, dass schweizweit 97 % der Verstorbenen an einer oder mehreren Vorerkrankungen litten. Am häufigsten genannt wurden dabei Bluthochdruck (63 %), Herz-Kreislauferkrankungen (58 %) und Diabetes (26 %). Die mit Abstand gefährdetste Gruppe sind Personen über 80 Jahre: Die Sterblichkeitsrate bei einer Covid-Ansteckung beträgt in dieser Altersguppe knapp 14%, bei den 70-79-Jährigen sinkt diese auf rund 4%, bei den unter 70-Jährigen bereits unter 1%.

Am meisten aktive Corona-Fälle gibt es im Kanton (Stand 5. November) in der Region Plessur mit der Hauptstadt Chur (139 aktive Fälle), gefolgt von den Regionen Prättigau/Davos (93), Imboden (64), Maloja (59) und Landquart (51). 

Psychologische Erste Hilfe

Um die Pandemie wieder unter Kontrolle zu bekommen, hat der Kanton in den letzten Tagen weitere Massnahmen beschlossen. So gilt ab Montag im Kanton auch in der Sekundarschule neu eine generelle Maskenpflicht. Dazu hat die Regierung die Gemeinden ermächtigt, Urnenabstimmungen statt Gemeindeversammlungen durchführen zu können. Der Kanton nimmt ab Montag, 9. November zudem unter der Nummer +41 81 254 16 36 einen telefonischen Dienst für psychologische Erste Hilfe im Kanton Graubünden in Betrieb (Betriebszeiten: täglich 9 bis 17 Uhr). Die «Helpline Graubünden für psychologische Erste Hilfe» ist eine erste Anlaufstelle für Personen in Notsituationen im Zusammenhang mit der Pandemie COVID-19. In einem unterstützenden Gespräch werden Hilfesuchende von Fachpersonen beraten, auf Angebote im Kanton Graubünden aufmerksam gemacht und bei Bedarf an entsprechende Stellen weitergeleitet.

 

(Symbolbild: Pixabay)

author

GRHeute

www.grheute.ch
GRHeute Redaktion