«Ein echter Ort für echte Menschen»

«Ein echter Ort für echte Menschen»

Die Churer Altstadt ist tot. Die Churer Altstadt lebt! Gila und Chris Capol zeigen mit ihrer «Raw Station», dass auch in schwierigen wirtschaftlichen Umfeldern ein Neuanfang möglich ist.

Früher wurden an der Bankgasse 8 im «Miu» erlesene Kleider verkauft, nicht unbedingt Mainstream, aber cool. Die Preise deutlich höher als im «H&M» oder im «Tally Wejill» um die Ecke. Dann ging der Laden zu, das Gebäude stand leer. Fast hat man sich daran gewöhnt, dass Chur immer stiller wird.

Doch wo etwas endet, gibt es Raum für neues. Für Gila und Chris Capol ist dieser Raum ein Neuanfang. «Wir wollen einen Ort der Begegnung schaffen. Einen echten Ort für echte Menschen», sagt Gila Capol. Der «echte Ort» sieht ganz anders aus als früher: In der Mitte steht eine Bar mit weissen Kacheln, die Gestelle sind aus edlem Holz.

Eine Event-Stage mitten in Chur

Im hinteren Teil ist eine Bühne. «Das ist unsere Stage», sagt Gila Capol. «Hier planen wir Events, die wir auch auf unserem Youtube-Kanal übertragen.» So kommt einmal die Woche ein Barber ins Haus. Der untere Stock ist das Baby von Gila: Ein Yogastudio mit 20 Plätzen. «Wir haben 7 Yogalehrerinnen und bieten jeden Tag am Morgen, am Mittag und am Abend Lektionen an.» Es gibt verschiedene Abos; man kann sich damit seine Yoga-Vorlieben nach Lust und Laune zusammenschustern.

Auch Kleider sollen wieder Einzug halten. «Wir verkaufen Labels, die es hier nicht gibt. Slow Fashion», sagt Gila Capol. Der Gedanke von Wert zieht sich auch da durch. «Bei uns kauft man Wert ein. Wir wollen keine kurzlebigen Dinge und keine kurzlebige Sache sein.»

Unterstützung mit Wemakeit

Wer das Projekt unterstützen will, kann das hier tun: Raw Station Chur. Es fehlt nur noch wenig, damit der Betrag zu Stande kommt – ein Zeichen dafür, dass Gila und Chris Capol mit ihrer Idee einen Nerv der Zeit treffen. Die Vorhänge werden am 30. April gelichtet.

(Bilder: zVg)

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.