Mona Vetsch und die Frauen

Mona Vetsch und die Frauen

Mona Vetsch kam, sah und siegte. Auch bei den Frauen, die sie eigentlich nicht so mögen. Weil sie ihnen zu direkt, zu frech, zu thurgauerisch ist. Aber am 8. Womenecomics der Graubündner Kantonalbank war sie der Star der Stunde.

Mona Vetsch war in der Antarktis, als der Schneetöff kaputt ging. Mona Vetsch war in der RS und taufte ihr Gewehr nach einer gemeinsamen Nacht im Schlafsack nachher Karl-Heinz. Sie war in Indien in einer Rattenkirche und ass in Kambodscha Kakerlaken. Mona Vetsch war auf der Kinderkrebsstation und wusste nicht, wie sie reagieren sollte, wenn sie auf ein schwerkrankes Kind trifft.

Jedes Mal hat sie dabei ihre Komfortzone verlassen. Auch im GKB Auditorium in Chur vor einem Saal voll mit Frauen. Wenn sie, anstatt zu moderieren, von sich erzählen soll.

Überhaupt, die Komfortzone. Die ist so individuell wie die Menschen sind. Bei Martina Müller-Kamp, Mitglied der Geschäftsleitung der Graubündner Kantonalbank, ist die Komfortzone da, wo ihr beim Stricken nicht die Maschen von der Nadel fallen. Sie strickt gern. Bei anderen ist sie da, wo der Berg nur eine glatte Wand ist.

Muss man die Komfortzone verlassen? Nein, sagt Mona Vetsch, die gar nichts davon hält, wenn einem Lebensberater sagen, dass das Leben auf der anderen Seite der Komfortzone anfängt. Ihr Motto ist viel eher: «fail forward». Einfach mal reingehen und sehen, was passiert. Oder wie ihr Produzent bei «Mona mittendrin» und all den anderen Sendungen, die sie schon gemacht hat, jeweils sagt: «We cross the bridge when we get there.» Oder wie sie es auch handhabt: «Das Fuder so voll laden, dass man sich gar keine Sorgen mehr machen kann, weil es sonst zuviele Sorgen wären.»

Man könnte es auch so zusammenfassen, wie es Mona Vetsch tat: «Am Schluss geht es nur darum: habt Spass.»

Soviel Spass wie Rapperin Vivienne, die vor den Frauen, die vor einem Apero riche von Pur.Catering standen, davon sang, wie es ist, eine Frau zu sein. «Das macht bei uns die Frau» heisst ihr Song, der im GKB Auditorium seine Uraufführung erlebte. «Dein eigener Boss bist du», rappte sie auf der Bühne.

«Das macht bei uns die Frau» war auch das Motto des Abends. Die Besucherinnen des 8. Womenecomics können es jetzt in ihre Welt tragen: Sie bekamen zum Abschied ein T-Shirt mit eben diesem Aufdruck geschenkt.

(Bild: GRHeute. Es zeigt Mona Vetsch im Gespräch mit GKB-GL-Mitglied Martina Müller-Kamp.)

 

 

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.