Die «final courtains» der PS-Versammlung

Die «final courtains» der PS-Versammlung

Wein, Sein und Gesang: Die 37. PS-Versammlung hielt, was die Partizipant:innen erwartet hatten. Highlights aus diesem Jahr: Josefa Sigron, Christian Jott Jenny und das traditionelle Geschenk zum Abschied. 

Fast nichts ist den Bündnerinnen und Bündnern – beziehungsweise den Partizipantinnen und Partizipanten – so heilig wie ihre PS-Versammlung. Sie beginnt in den Bahnhöfen der Städte und Dörfer Graubündens, wenn sich bekannte und unbekannte Gesichter in Zug und Bus antreffen und man sofort voneinander weiss: Du gehst jetzt auch in die Stadthalle. Vier Stunden gutes Essen, gute Unterhaltung und ein gutes Geschenk – wer will da widerstehen, in einer Welt, in der man fast nichts mehr geschenkt bekommt? 

Aber gut: Möglich gemacht hatten dieses interne Volksfest der Graubündner Kantonalbank die Kundinnen und Kunden, die letztes Jahr Milliarden an Franken in die Obhut der GKB gaben. 51,5 Milliarden Franken waren es, wie CEO Daniel Fust in der Stadthalle Chur vor 2740 Partizipantinnen und Partizipanten ausführte; der Zuwachs hatte letztes Jahr 4,7 Prozent betragen. Der scheidende Präsident Peter Fanconi erwähnte das zweitbeste Ergebnis der Geschichte und dankte seinem «DreamTeam» – weil ohne das wären die Erfolge nicht möglich gewesen. 

Frau Sigron sitzt in der Mitte

Durch die Versammlung führten Gianna Meier und SRF-Moderator Stefan Flury. Weil der neue Slogan der Bank «Für die beste Zukunft aller Zeiten heisst», befragte Stefan Flury ein paar Leute aus dem Publikum. Er traf auf ein paar Zürcher Banker, die schon immer Banker hatten werden wollen – und er traf auf Josefa Sigron, 94 Jahre alt. Josefa Sigron steht jedes Jahr um Punkt acht Uhr vor dem Eingang, damit sie ihren Lieblingsplatz reservieren kann. «In der Mitte, damit ich die wichtigen Leute sehen kann», sagte sie.

 

Am Samstagmorgen war ihr das Aufstehen schwerer gefallen als auch schon. «Ich war am Abend vorher noch zu Käse und Wein und habe ein bisschen zuviel Wein getrunken. Aber jetzt geht es wieder», sagte sie. Josefa Sigron wäre gern Lehrerin geworden, aber weil das Geld für die Ausbildung nicht reichte, wurde sie «Verkäuferin beim Gredinger z Chur!» Damit war der Star der diesjährigen PS-Versammlung geboren. Jeder einzelne, der auf der Bühne stand und ein paar Worte sprach, richtete seine Begrüssung auch persönlich an «Frau Sigron». 

Drei Wölfe im Zoo geschossen

Konkurrenz bekam «Frau Sigron» nur von einem: Christian Jott Jenny. Sein Feuerwerk aus Comedy und Musik suchte seinesgleichen. Hier eine kurze unvollständige Liste seiner Gags: 

  • Herrliberg ist eine Enklave von Domat/Ems.
  • Bundesrat Rösti hat im Zoo drei Wölfe abgeschossen.
  • Die älteste Teilnehmerin, die 100-jährige Martina Caflisch sitzt mit ihren Eltern am Tisch
  • Es gibt in Graubünden drei Sphären: Davos, St. Moritz und Chur. In Davos sind die Leute mit Arbeit reich geworden. In St. Moritz wohnen die Menschen, die ohne Arbeit reich geworden sind und in Chur arbeiten Menschen, ohne auch nur ansatzweise reich zu werden.

Christian Jott Jenny und sein Staatsorchester, sponsored by Credit Suisse, sangen ein PR-Medley für St. Moritz, besangen die A13 als die neue Route 66 und am Schluss einen speziellen Abschied für Peter Fanconi: My way, Junge komm bald wieder und Time to say goodbye. 

Und so fiel der letzte Vorhang der 37. PS Versammlung mit dem traditionellen Dessertmarsch des Catering-Unternehmens Tobler und dem traditionellen Geschenk, diesmal Arvenduft aus den Bündner Bergen. Peter Fanconi, für den sich der letzte PS-Vorhang ebenfalls senkte, verliess die Versammlung mit einem Steinbock-Geweih und vielen guten Wünschen. Und «Frau Sigron» ist zu wünschen, dass sie gemäss ihren eigenem Wunsch noch zwei, drei Jährchen gesund leben und damit auch noch eine PS-Versammlung in der neuen Eventhalle erleben darf. 

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(Bilder: zVg/Nicola Pitaro)

 

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.