Ende Oktober 2022 lockte die zweite Durchführung des Big Air Chur zahlreiche Festivalgäste auf die Obere Au. Die Stadt und die Veranstalterin ziehen eine positive Bilanz und gewähren Einblick in die Zukunft des Grossevents.
Die Veranstalterin First Event AG, welche das Big Air Chur im 2022 bereits zum zweiten Mal durchführte, blickt positiv auf den Anlass zurück: 27’000 begeisterte Gäste, über 1’500 Helfende, 133 Athleten und Athletinnen, zehn musikalische Acts und eine enorme mediale Reichweite. Organisatorisch habe alles geklappt, sagten die Veranstalter am Mittwoch vor den Medien in Chur. Doch es gab auch Herausforderungen. Ein wesentlicher und stark diskutierter Punkt im 2022 war die Energie. Die Zusatzkosten machten zu schaffen. Ebenso das Überangebot an Festivals, welches sich nach Corona angestaut hatte und für nicht gänzlich ausverkaufte Ränge sorgte. Dies führte gemäss der Veranstalterin dazu, dass unter den erschwerten Bedingungen die Vorjahreszahlen nicht erreicht werden konnten und für die Veranstalterin – trotz eines hervorragenden Anlasses – ein Defizit entstanden sei. Langfristig glaubt die First Event AG allerdings an den Event und bleibt auf Kurs.
Vorfreude auf 2023
Eine positive Bilanz zieht auch die Stadt. Man habe mit dem Big Air Chur die Ziele, welche in der Botschaft «Gaststadt; Kultur Events Sport» festgelegt wurden, mehr als erreicht, so Stadtpräsident Urs Marti. Die Attraktivität für junge Leute und die Stärkung des Images als dynamische und moderne Stadt seien wichtig und der Anlass biete dafür genau die richtige Plattform. Nicht minder wichtig sei die Wertschöpfung für die Stadt, welche mit rund Fr. 3 Mio. angegeben wird. So dürfen sich Gewerbe, Vereine und nicht zuletzt die Festivalgäste im 2023 wieder auf ein tolles Big Air Chur mit musikalischen und sportlichen Höhepunkten freuen.
Jährlich auslaufende Starthilfe
Auch die Finanzierung ist ein Thema: Nach Ablauf der Anschubfinanzierung bis und mit 2024 sowie der jährlichen Gebührenerlasse bis und mit 2025 reduziert sich ab 2026 die städtische
Finanzierung auf den jährlich wiederkehrenden Organisationsbeitrag von Fr. 300’000.–. Hinzu kommt, dass durch verrechnete städtische Dienst- und Infrastrukturleistungen der städtische Aufwand reduziert wird.
Potential durch Arealentwicklung
Die Entwicklung des Areals auf der Oberen Au bietet gerade für Anlässe wie das Big Air Chur grosses Potential. Sofern vom Volk im März angenommen, soll die Messe- und Eventhalle ein wichtiger Bestandteil davon werden. Sie biete sowohl ökonomisch als auch ökologisch gegenüber dem heutigen Zeltbau grosse Vorteile, so Urs Marti. Falls, respektive bis die neue Infrastruktur steht, muss man – aufgrund der Bautätigkeiten im 2024/2025 – jedoch mit Einschränkungen auf dem Eventareal rechnen und das Setting des Big Air Chur den Umständen entsprechend anpassen. Umso mehr freuen sich Stadt und Veranstalter auf die Zeit danach. Im besten Fall könnte das Big Air Chur im 2025 als erster Grossevent mit Einbezug der neu erstellten Messe- und Eventhalle durchgeführt werden.
(Bild: zVg.)