Das Comanderjahr 2023 schliesst die Reformierte Kirche Chur mit der Illumination der Martinskirche, dem Friedenslicht zum Nahen Osten sowie vielen weiteren Veranstaltungen im Advent ab. Das Jubiläum hat das Interesse für die Reformierte Kirche Chur bei den Mitgliedern verstärkt.
Die Geschichte Graubündens ist eng mit der Reformation in Chur und im Kanton verknüpft, welche vor 500 Jahren durch den Reformator Comander eingeleitet wurde. Die Reformierte Kirche Chur feiert das Jubiläum «Comander2023» mit den fünf Leuchttürmen Antistitium und Disputation, Theater, Gemeindefeier sowie Besinnung im Advent. Vier der fünf Leuchttürme sind schon vorbei. Als Abschluss des Jubiläumsjahres wird im Advent ein breit gefächertes Programm für alle Generationen geboten, wie die Verantwortlichen am Dienstag mitteilten.
Höhere Stimmbeteiligung
Curdin Mark, Präsident der Reformierten Kirche Chur, zieht eine positive Bilanz zum Jubiläumsjahr. Mit der Umsetzung der fünf Leuchttürme und der Publikation von fünf Büchern und einem Podcast sei das Jubiläumsjahr definitiv in der Bevölkerung angekommen. Die am letzten Wochenende an der Urne durchgeführten Vorstandswahlen hätten eine um 42 Prozent höhere Stimmbeteiligung als vor vier Jahren erzielt. Dieses Resultat zeige, dass es mit den Jubiläumsaktivitäten geglückt sei, die Menschen emotional abzuholen und ihnen die Kirche wieder näher zu bringen.
Gemäss Ladina Ehrler-Scharplatz, Vizepräsidentin der Reformierten Kirche Chur und verantwortlich für das Ressort Gemeindeleben, sei es dem Vorstand und den Pfarrpersonen der Reformierten Kirche Chur ein grosses Anliegen gewesen, ein Programm mit nachhaltiger Wirkung auf die Beine zu stellen. Es sei wichtig, dass Comander und sein Mut wieder Begriffe in der Stadt und im ganzen Kanton geworden sind. Unsere Gesellschaft kenne nun die Geschichte der Stadt und die Wurzeln um einiges besser. Der Vorstand wollte mit diesem Jahr Brücken für die Zukunft bauen. Gerade in diesen unsicheren und kriegerischen Zeiten sei es bedeutsam, dass die Menschen wieder näher zusammen rücken. Deshalb werde die Reformierte Kirche Chur sich auch weiterhin für die sozial Schwächeren engagieren, mit Bildungsangeboten die demokratischen Werte der Reformation stärken, sich für Jugendliche, Familien und ältere Personen einsetzen und über die Generationen hinweg die Gemeinschaft zu stärken.
Illumination des Martinsturmes
Die Martinskirche ist ein bedeutendes Wahrzeichen der Stadt Chur und der Ort, an dem Reformator Comander gepredigt hat. Der amtierende Pfarrer der Martinskirche ist Robert Naefgen. Er freut sich über die tägliche Illumination des Martinsturmes vom 1. bis 31. Dezember. 125 Jahre nach dem Glockenaufzug werde dem Publikum von 16.15 bis 22 Uhr jeweils eine ca. achtminütige Illumination mit Leuchteffekten sowie historischen Bildern gezeigt. Dank der Unterstützung des Stadtarchives Chur sowie des Staatsarchives Graubünden und des Rätischen Museums könnten Aufnahmen der Kirche und der Stadt präsentiert werden, welche wohl die die meisten Churer:innen noch nie gesehen hätten. An den vier Samstagen im Advent wird die Illumination zudem um 16 Uhr von den Turmbläsern eröffnet.
Friedenslicht für den Nahen Osten
Das Churer Friedenslicht ist in diesem Jahr dem Konflikt im Nahen Osten gewidmet. Das Friedenslicht wird in Chur seit einigen Jahren von Pfarrerin Ivana Bendik und Dompfarrer Gion-Luzi Bühler als ökumenische Feier durchgeführt. «Licht teilen – Licht sein» ist das diesjährige Motto des Friedenslichtes. Es kommt wie jedes Jahr aus Betlehem. Präsident Curdin Mark erinnert an das internationale Völkerrecht der Genfer Konvention. Er ruft alle Konfliktparteien auf der ganzen Welt dazu auf, die Menschenwürde und damit auch das internationale Völkerrecht der Genfer Konvention zu respektieren. Dieses schützt die Menschen vor Grausamkeit und Unmenschlichkeit in Kriegssituationen und gilt insbesondere auch für verletzte, kranke oder schiffbrüchige Zivilpersonen. Das Friedenslicht sei ein Zeichen für den weltweiten Frieden und solle durch alle Menschen weitergetragen und weitergeschenkt werden. Es kann an der ökumenischen Friedenslichtfeier am Dienstag, 19. Dezember 2023, um 18.30 Uhr vor der Martinskirche abgeholt werden.
Weihnachtsmarkt, Musik und Krippenspiele
Pfarrer Andreas Rade wirkt in der Masanserkirche. Ihm ist es ein besonderes Anliegen, zusammen mit seinen Pfarrkolleg:innen nahe bei der Bevölkerung zu sein. Sei es am Churer Weihnachtsmarkt vom 1. und 2. Dezember oder beim Krippenspiel mit den Schüler:innen. Die zwei Stände der Reformierten Kirche am Weihnachtsmarkt werden von Konfirmand:innen sowie dem Frauenarbeitskreis betrieben. Die Jugendlichen mixen Drinks und warten mit einem unterhaltsamen Quiz mit Fragen zu Weihnachten auf. Am Stand des Frauenarbeitskreises finden sich wohlig warme Handarbeiten für die kalte Jahreszeit.
Gemäss Pfarrer Andreas Rade bietet der Advent aber auch musikalische Höhepunkte, zwei Krippenspiele sowie das kostenlose Weihnachtsessen zum gemeinsam feiern am 24. Dezember. Das Offene Singen der Kantorei St. Martin findet am 2. Dezember um 17 Uhr der Martinskirche statt. Dort ertönt am 3. Dezember um 17 Uhr auch das Generationen und Musikstile verbindende Konzert «Musik verbindet». Die drei Organisten der Reformierten Kirche Chur spielen am 26. November sowie 10. und 17. Dezember um 17 Uhr mit ihren Gästen in der Masanserkirche auf.
Zusammen mit seiner Frau Gisela gestaltet Pfarrer Andreas Rade am 24. Dezember um 17 Uhr das Krippenspiel in der Masanserkirche. Am 17. Dezember um 10 Uhr ist das Krippenspiel in der Comanderkirche bei Pfarrer Marco Wehrli zu Gast. In der Comanderkirche ist zudem ab dem 3. Dezember die Weihnachtskrippe mit wöchentlich wechselnden Bildern zu bestaunen. Das Adventsfenster an der Kirche Masans wird am 10. Dezember eröffnet. Zahlreiche Gottesdienste und Andachten begleiten die Menschen über die diesjährigen Feiertage. Abgeschlossen wird das Jubiläumsjahr Comander2023 mit dem feierlichen Gottesdienst am 31. Dezember um 10 Uhr in der Martinskirche gemeinsam von den acht Pfarrpersonen, den zwei Chören und dem Vorstand der Reformierten Kirche Chur.
(Bild: zVg)