Die Ad-hoc-Kommission des Grossen Rats zur Vorberatung der Botschaft zur Realisierung des Fachhochschulzentrums Graubünden unterstützt das Vorhaben einstimmig.
Unter der Leitung von Kommissionspräsident Roman Hug liess sich die Vorberatungskommission die Botschaft der Regierung für den geplanten Neubau eines Fachhochschulzentrums für die Fachhochschule Graubünden (FHGR) von Vertretern der kantonalen Verwaltung und der FHGR eingehend erläutern. Dabei wurde einerseits die Notwendigkeit für den Neubau ersichtlich. Andererseits konnte sich die Kommission von der Zweckmässigkeit des geplanten Neubaus, der 178 Millionen Franken kosten soll, überzeugen.
Zukunft der FHGR sichern
Die FHGR ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Die Studierendenzahlen haben sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt und das Forschungsvolumen fast verdreifacht. Um den Raumbedarf zu decken, verteilt sich der Hochschulbetrieb heute auf fünf verschiedene Standorte und neun Gebäude und lässt sich nicht mehr effizient führen. Aus bildungs-, forschungs- und innovationspolitischer Sicht ist die FHGR für den Kanton Graubünden von hoher Bedeutung, auch angesichts des Fachkräftemangels. Mit einem räumlichen Zusammenschluss der vielen Standorte an der Pulvermühlestrasse lässt sich der infrastrukturelle Nachteil beseitigen und gleichzeitig für die der FHGR ein Standortvorteil in Chur Westsichern. Der für die Studierenden attraktive Standort liegt in der Nähe des Bahnhofs Chur West, des Autobahnanschlusses Chur Süd, den Sport- und Freizeitanlagen und des Naherholungsgebiets Rossboden.
Die Kommission hat in einer ausgiebigen Diskussion auch die Frage ausgeleuchtet, wie sicher der Fortbestand der noch jungen Fachhochschule ist. Sie konnte sich dabei überzeugen, dass die FHGR sowohl bezüglich Strategie als auch Akkreditierungsanforderungen sehr gut aufgestellt ist.
Hohe Kosten gerechtfertigt
Die Kosten für das Bauprojekt belaufen sich auf 178 Millionen Franken. Davon wird der Bund mit einem Beitrag von voraussichtlich 27 Millionen Franken einen stattlichen Teil übernehmen. Der Neubau bettet sich städteplanerisch gut in das bestehende Quartier ein und ist gut erschlossen. Nachhaltigkeit auf den gesamten Lebenszyklus gesehen, wird beim Bau ebenfalls sichergestellt. Auch durch einen Vergleich mit anderen Campus in der Schweiz konnte sich die Kommission davon überzeugen, dass das Projekt kostenmässig in einem angemessenen Verhältnis dasteht.
Die Kommission ist entsprechend einstimmig auf die Vorlage eingetreten und empfiehlt dem Grossen Rat ebenso einstimmig, dem Kredit für den Neubau eines Fachhochschulzentrums für die FHGR zuzustimmen.
Der Grosse Rat behandelt das Geschäft in der Oktobersession 2022. Seine Zustimmung vorausgesetzt, untersteht der Beschluss dem obligatorischen Finanzreferendum und wird der Bündner Bevölkerung voraussichtlich im März 2023 zur Abstimmung vorgelegt.
(Bild: zVg)