Lyceum Alpinum Zuoz reglementiert Handynutzung der Schülerinnen und Schüler

Lyceum Alpinum Zuoz reglementiert Handynutzung der Schülerinnen und Schüler

GRHeute
03.09.2024

Schülerinnen und Schüler des Lyceum Alpinum Zuoz dürfen ihre Mobiltelefone nur noch eingeschränkt nutzen. Die Reduktion der Handynutzung ist nach Klassen abgestuft und soll den Lernerfolg und den Austausch zwischen den Jugendlichen stärken. 

«Seit der Gründung des Lyceum Alpinum vor 120 Jahren ist «Mens sana in corpore sano» (ein gesunder Geist in einem gesunden Körper) unser Leitsatz. Unsere Initiative zum Thema Mobilkommunikation zeigt, dass er auch in der digitalen Welt nichts an seiner Aktualität eingebüsst hat.» Dies sagt Oliver Hartwright, Rektor des Lyceum Alpinum Zuoz. Auf dem Campus des Lyceum Alpinum Zuoz haben Schülerinnen und Schüler nur noch eingeschränkten Zugang zu ihren Mobiltelefonen. Studierende der Abschlussklassen und Schülerinnen und Schüler der 4. und 5. Klassen von Gymnasium und International Baccalaureate mit einem guten Leistungsnachweis können ihr Smartphone ab 16:00 Uhr nutzen. Gute Schulleistungen werden mit lockeren Handynutzungsregeln «belohnt».

Die Jüngsten aus den 1. bis 3. Klasse haben zwischen 19:30 und 21:30 Uhr Zugang zu ihren Mobiltelefonen. Schülerinnen und Schüler aus der Talschaft, die die Schule tagsüber besuchen, schliessen ihr Mobiltelefon in ihrem Spind ein.

Die Einschränkungen gelten an den Wochentagen, sie können abhängig von den schulischen Leistungen verschärft werden. Die neue Regelung gilt seit dem Beginn des neuen Schuljahres und wird vorerst während eines halben Jahres getestet. Danach wird über eine definitive Regelung entschieden.

Mobilkommunikation auf dem Campus

«Mobiltelefone nehmen in unserem Alltag eine sehr wichtige Rolle ein. Sie können gerade bei Jugendlichen zu einer grossen Ablenkung – etwa von schulischen Aufgaben – führen und das Zusammenleben mit anderen Jugendlichen, der Schulgemeinschaft oder der Familie negativ beeinflussen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass ein bewusster Umgang mit Mobiltelefonen die Aufmerksamkeit im Unterricht deutlich steigern kann», schreibt die Schule in einer Medienmitteilung.

Das Lyceum Alpinum Zuoz hat deshalb die Nutzung von Mobilgeräten durch seine Schülerinnen und Schüler untersucht. Dr. Aida Bikic, klinische Psychologin an der University of Southern Denmark in Odense, ist eine ehemalige Schülerin des Lyceum Alpinum. Sie hat im Juni 2024 untersucht, wie Mobiltelefone auf dem Campus in Zuoz genutzt werden und welche Auswirkungen das auf alle Beteiligten hat. Dazu sprach sie mit Lehrkräften, Schülerinnen, Schülern und Eltern. Danach gab Dr. Bikic der Schule Empfehlungen für eine mögliche Regulierung ab.

«Besser auf akademische Aufgaben konzentrieren»

Das Lyceum Alpinum hat nun Regeln eingeführt, die Nutzung von Mobiltelefonen auf dem Campus während der Schulzeit beschränken. Sie sollen sicherstellen, dass sich die Schülerinnen und Schülern besser auf ihre akademischen Aufgaben konzentrieren können. Auch die soziale Interaktion zwischen den Jugendlichen soll damit gefördert werden. Nach einem halben Jahr im Betrieb werden das Funktionieren und die Auswirkungen der neuen Regelung wieder mit allen Beteiligten besprochen. Dann wird entschieden, ob und wie das Lyceum Alpinum die Nutzung der Mobiltelefone dauerhaft regelt.

Um die Schulgemeinschaft umfassend über die neue Richtlinie zu informieren, bietet das Lyceum Alpinum Webinare und persönliche Treffen mit Dr. Bikic an. Darin werden die Hintergründe der neuen Richtlinie und die positiven Effekte, die sie auf das Lern- und Beziehungsumfeld haben sollen, erläutert. Oliver Hartwright, Rektor des Lyceum Alpinum Zuoz, meint: «Die Mobilkommunikation hat unser Leben nicht nur nachhaltig verändert, sie hat auch neue Herausforderungen für die gesunde Entwicklung und die Erziehung von Kindern und Jugendlichen geschaffen. Unsere neue Richtlinie für die Nutzung von Mobiltelefonen geht diese aktive Thematik an. Sie hat zum Ziel, den schulischen Erfolg, die Persönlichkeitsentwicklung und die sozialen Kompetenzen und Beziehungen zwischen unseren Schülerinnen und Schülern zu fördern.»

 

(Symbolbild: Pixabay)

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