Der EHC Chur musste am Dienstagabend seine Saison nach der vierten Niederlage im vierten Playoff-Spiel gegen den HC Thurgau frühzeitig beenden. Trotzdem überwog nach dem frühen Aus das Positive aus der Premierensaison in der Swiss League.
Die Südostschweiz zog ein positives Fazit zur ersten Saison des EHC Chur in der Swiss League, obwohl das Team in den Viertelfinals gegen den HC Thurgau mit 0:4 ausgeschieden ist. Der Verein habe sich trotz des abrupten Endes als Vorbild für andere Clubs etabliert und eine wichtige Rolle für den Schweizer Eishockeysport übernommen.
Ein anderer Weg als die Konkurrenz
Laut der Analyse unterscheidet sich Chur von anderen Teams, die aus der MyHockey League aufgestiegen sind. Während Klubs wie Langenthal oder Martigny mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatten, konnte sich Chur in der neuen Liga stabilisieren. Dabei wurden keine überhasteten Entscheidungen getroffen, sondern auf eine gesunde Entwicklung gesetzt, die nun Früchte trägt.
Das Management um die Headcoaches Reto und Jan von Arx habe bewusst auf eine nachhaltige Strategie gesetzt, anstatt kurzfristigen sportlichen Erfolg zu erzwingen. Auch in schwierigen Phasen sei keine Panik ausgebrochen, sondern der eingeschlagene Weg konsequent weiterverfolgt worden. Die Belohnung: Der souveräne Einzug in die Playoffs gleich im ersten Jahr.
Chur als Sprungbrett für Talente
Besonders hervorgehoben wird die Rolle Churs als Entwicklungsklub für junge Talente. So habe der Verein schnell den Ruf eines attraktiven Ziels für Spieler und Agenten erlangt. Ein Beispiel dafür sei Goalie Elijah Neuschwander, der vor wenigen Wochen noch für Fribourg-Gottéron spielte und nun in der Swiss League überzeugt.
Auch der HC Davos profitiert vom EHC Chur, indem junge Talente Spielpraxis erhalten. So kamen während der Saison mehrmals Spieler aus der Davoser Organisation bei Chur zum Einsatz. Der enge Austausch mit Partnerclubs wie dem SC Langenthal und dem HC Thurgau stärkt die Position des EHC Chur in der Liga weiter.
Saisonende, aber positive Perspektiven
Das Playoff-Aus sei zwar schmerzhaft, aber nicht überraschend, so die Zeitung. Im vierten Spiel gegen Thurgau habe man die bessere Mannschaft sein können, doch individuelle Fehler hätten den Unterschied gemacht. Besonders bitter: Ein Empty-Net-Tor zum 0:4-Endstand besiegelte das Saisonende.
Trotzdem überwiegt laut der Südostschweiz der positive Eindruck: Der EHC Chur habe sich als ernstzunehmender Club in der Swiss League etabliert. Die Basis für eine nachhaltige Zukunft sei gelegt, und mit der richtigen Entwicklung könne Chur langfristig zu einer festen Grösse in der zweithöchsten Schweizer Liga werden.
Ein Lob gebührt auch den Churer Eishockeyfans, die dem Klub die ganze Saison die Treue hielt. Die beiden Playoff-Spiele gegen Thurgau im Thomas-Domenig-Stadion besuchten insgesamt über 5000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Unter Gesängen und Applaus verabschiedete sich die Mannschaft von ihren Fans. «Trotz der Enttäuschung war die Reaktion des Publikums in diesem Moment purer Goldwert für die Spieler», schreibt der Stadtklub auf seiner Webseite.
(Archivbild: Das Trainerduo von Arx formte aus dem EHC eine inspirierende Truppe/Sergio Brunetti/stockpix.it)