Was für ein Churer Fest!

Was für ein Churer Fest!

Chur, wie es summt und brummt: Petrus ist einfach ein Churer Festler. Sonne satt, fast keine Wölkli am Himmel – ein Ende der Sommerferien, wie es sein sollte. 

Die drei schönsten Tage des Jahres für Chur sind in vollem Gange. Die Ouvertüre fand am Freitagabend im Stadtgarten statt; den Soundtrack dazu lieferte die Band Chasing Anna. Poppige Töne mischten sich mit dem Gewusel von Alt- und Neugedienten und übertönten den Plauderteppich.

Für Stadtpräsident Urs Marti, der Chasing Anna für eine kurze Speech unterbricht, ist es ein trauriger Moment. «Es ist mein letztes Churer Fest als Stadtpräsident», sagt er. «Aber wenn ich von der Bühne hinunterschaue, sehe ich, dass ihr auch nicht mehr die Jüngsten seid.» Er erinnert sich, wie er vor 22 Jahren mit Chur Basket einen Stand hatte, «damals hätte man sich die Augen gerieben, wenn jemand von Sicherheitskonzept geredet hätte». 

Ausserhalb des Stadtgartens tobt bereits das Leben. Die Nostalgie-Meile hat ihre ersten Besucherinnen und Besucher empfangen; der Spiess-Stand treibt den Geruch von brutzelndem Fett bis zur steinernen Nase von Benedikt Fontana, und die ersten laben sich in der Hitze des frühen Abends am ersten Bier. 

Noch gibt es Platz auf der Strasse, in den Gassen und an den Esstischen. Es ist, man muss das nochmals erwähnen, ein wunderschöner Abend für ein Volksfest. Man kann bis spät abends draussen sitzen wie in den Ferien in Italien, und je später der Abend, desto enger die Gassen. Aus jeder Ecke klingt Musik, aus jeder Ecke weht einem ein anderer Geruch entgegen. 

Das dürfte wohl für alle drei Tage gelten. Egal ob man den Tag mit den Tyte Stones oder den Les Hirondelles oder Hampa Rest beendet. Egal ob der Schlummi ein Mojito oder doch nur der obligate Aperol Sprizz ist. Egal ob man noch einen Spiess auf den Heimweg nimmt oder eine Churer Apfeltasche. Und vor allem: Egal, wie weit einen die Füsse noch tragen wollen. 

Chur, wie es brummt und summt. Alle Jahre wieder. 

(Film: GRHeute)

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.