7 Fakten zu den Bündner Wahlen 2023

7 Fakten zu den Bündner Wahlen 2023

Die Parlamentswahlen 2023 sind Geschichte. Sechs alte und ein neues Gesicht werden die nächsten vier Jahre Graubünden in Bern vertreten. Sieben Fakten, die den Wahltag zusammenfassen.

  • Der Wahltag in Graubünden widerspiegelt das schweizerische Resultat: In Graubünden holt die SVP mit 30,6% mit Abstand am meisten Stimmen und gewinnt den zweiten Nationalratssitz von der SP zurück. Gesamtschweizerisch legt die Volkspartei um acht Sitze zu. Einer der Gründe für das grosse Wachstum der SVP dürfte im zentralen Wahlthema der Zuwanderung und «Überfremdung» liegen.
  • Bezüglich des Wachstums legt die SVP in Graubünden im Vergleich zu 2019 allerdings «nur» um 0,7% zu. Die zweitstärkste Partei im Kanton ist die Mitte mit 23,9%. Im Vergleich zu 2019, als die beiden Parteien CVP (16,3%) und BDP (9,1%) ins Rennen stiegen, verliert die Mitte aber 1,5% an Stimmen. 
  • Die SP hat zwar den 2019 gewonnen Nationalratssitz sofort wieder an die SVP verloren, insgesamt aber an Stimmen zugelegt. Sie vereinigte 17,8% der Stimmen auf sich, 0,7% mehr als noch 2019. Da die Listenpartner GLP (-2%) und die Grünen/Verda (-0,3%) aber deutlich verloren, dürfte sich die Freude im Lager der Linken in Grenzen halten.
  • Im Gegensatz zum nationalen Trend konnte die FDP gegenüber 2019 leicht zulegen und holte 13,7% der Stimmen (+0,1%). Damit konnte sich auch Anna Giacometti die Wiederwahl sichern. Allerdings brauchte sie innerparteilich das Doppelticket, wäre sie sonst wahrscheinlich von alt-Regierungsrat Christian Rathgeb überflügelt worden.
  • Das beste Resultat im Kanton machte Nationalratspräsident Martin Candinas, der mit 28’400 Stimmen ein Spitzenresultat erreichte. Dahinter wurden auch Magdalena Martullo-Blocher (SVP, 21795 Stimmen) und Jon Pult (SP, 21290 Stimmen) locker wiedergewählt. Interessant, dass Martullo-Blocher im Vergleich zu 2019 weniger und Pult mehr Stimmen erreichten – ob da die massive Plakatkampagne für Pult wirkte? Oder doch eher die mediale Aufmerksamkeit durch die Bundesratskandidatur des Ersten SPlers im Kanton?
  • Strahlender Sieger des Wahltags war sicher Roman Hug. Der SVP-Kandidat, vor zwei Jahren bei der Regierungsratswahl noch schwer geschlagen, holt für die SVP den zweiten Nationalratssitz zurück. Eine mehr als schöne «Wiedergutmachung» für den anerkannten Trimmiser Gemeindepräsidenten.
  • Nichts Neues im Ständerat: Die beiden Bisherigen Martin Schmid (FDP) und Stefan Engler (Mitte) wurden locker wiedergewählt. Der Aussenseiter Hans Vetsch blieb erwartungsgemäss chancenlos.

 

(Symbolbild: GRHeute)

author

Mathias Braendli

Redaktor Region/Sport
Marketeer, Ex-Journalist und Football-Blogger. Sound: Adam Green, Ryder the Eagle, Bob Dylan, Helloween. TV: Better Call Saul, Game of Thrones, Sport. Buch: Fall & Rise von Mitchell Zuckoff.