Keine Entspannung am Brienzer Rutsch

Keine Entspannung am Brienzer Rutsch

GRHeute
23.05.2023

Die Beschleunigung hat abgenommen, die Geschwindigkeit zu: Die «Insel» im Brienzer Rutsch bleibt in Bewegung. Die Behörden haben sich zudem bei den Wohnungs-Stiftern bedankt. 

Seit bald zwei Wochen ist Brienz eine Geisterstadt. Die Bewohner, Mensch wie Tier, haben das Dorf hoch über der Albula verlassen. Vier bis 14 Tage lautete damals die Prognose, bis die sogenannte «Insel» des Brienzer Rutschs ins Tal donnert. Am Montag hiess es: Wenn es so weitergeht, muss mit einem Rutsch in drei Tagen bis drei Wochen gerechnet werden. 

Bis heute gibt es immer wieder Steinschläge. Mal grössere, mal kleiner Gesteinsbrocken rollen ins Tal, wie man auf dem Livestream von Blick Online gut sehen kann. Der grosse Rutsch blieb indes bisher aus. Die Behörden, die auf Twitter über die aktuelle Situation informieren, gaben am Dienstag bekannt: «Keine Entspannung auf der #Insel: Die Beschleunigung hat zwar etwas nachgelassen, die Geschwindigkeiten steigen aber weiter. Falls die Beschleunigung wieder zunimmt, kann sich die Situation in kürzester Zeit wieder stark zuspitzen. #Geduld #BrienzerRutsch». 

Das Gebiet ist weiträumig abgesperrt, es gilt Phase Rot mit Vorbereitungen auf Phase Blau. Die Steinschlag-Aktivität ist derzeit aber nicht besonders hoch, weshalb Geologen davon ausgehen, dass diese Phase nicht unmittelbar bevorsteht, wie es auf Twitter heisst. 

In der Zwischenzeit haben sich die Behörden bei den Menschen bedankt, die 160 Wohnungen für die Evakuierten von Brienz zur Verfügung gestellt haben. «Solidarität dann zu zeigen, wenn sie am dringendsten benötigt wird, zeugt von aufrichtiger Empathie und Mitgefühl – das was den Menschen schlussendlich ausmacht», heisst es im auf Twitter veröffentlichten Brief. Und weiter: «Wir hoffen, dass sich die Lage für uns alle wieder entspannt und dass wir den Brienzerinnen und Brienzern wieder ein intaktes Dorf zurückgeben können.»

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(Bild: GRHeute)

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