Am Wochenende ist es auf den Bündner Strassen zu mehreren schweren Unfällen gekommen. Bei einer Kollision mit mehreren Fahrzeugen wurde am Freitagnachmittag eine Person getötet und zwei weitere Unfallbeteiligte verletzt.
Gemäss ersten Erkenntnissen fuhr kurz nach 15 Uhr ein 49-jähriger Chauffeur mit seinem Lastwagen von Ilanz kommend talaufwärts in Richtung Trun. Gleichzeitig fuhren ein Wohnmotorwagen sowie zwei Motorräder talauswärts in Richtung Ilanz. In einer Linkskurve im Gebiet Gula in Rueun kam der schwere Motorwagen auf der nassen Fahrbahn ins Schleudern und drehte sich um die eigene Achse. Dabei kollidierte er mit dem entgegenkommenden Wohnmotorwagen sowie dem ersten Motorrad einer 56-Jährigen. Durch die Kollision riss der Lastwagen den Wohnmotorwagen von der Strasse und beide stürzten überschlagend einen Abhang hinunter. Die Lenkerin des Wohnmotorwagens wurde im Fahrzeug eingeklemmt. Drittpersonen leisteten sofort Erste Hilfe bis zwei Teams der Rettung Surselva sowie zwei Helikopter der Rega eintrafen. Trotz der notfallmedizinischen Betreuung verstarb die Frau auf der Unfallstelle. Ihre 14-jährige Tochter, welche ebenfalls im Wohnmotorwagen mitfuhr, wurde mittelschwer verletzt. Auch die gestürzte Motorradfahrerin erlitt schwere Verletzungen. Beide wurden mit je einem Helikopter ins Kantonsspital Graubünden nach Chur überflogen. Der zweite Motorradfahrer konnte noch eine Vollbremsung einleiten, das Motorrad ablegen und so eine Kollision verhindern. Er und sein Sozius sowie der Lastwagenchauffeur blieben unverletzt.
Oberalpstrasse während mehreren Stunden gesperrt
Während des Einsatzes auf der Unfallstelle war die Oberalpstrasse gesperrt. Der Verkehr wurde über Obersaxen grossräumig umgeleitet. Dabei wurde die Kantonspolizei durch die Feuerwehr Obersaxen unterstützt. Für die Sicherung der Unfallstelle sowie Bergung der Personen aus dem stark beschädigten Fahrzeug standen Feuerwehrleute der Strassenrettung Ilanz/Glion im Einsatz. Der Wohnmotorwagen sowie der Lastwagen mussten mit Kranwagen zurück auf die Strasse gehoben werden. Alle vier Fahrzeuge wurden aufgeladen und abtransportiert. Für die Reinigung der Fahrbahn stand eine Putzmaschine des Tiefbauamtes Graubünden im Einsatz. Um 21.30 Uhr war die Unfallstelle geräumt und die Sperre konnte aufgehoben werden. Zusammen mit der Staatsanwaltschaft klärt die Kantonspolizei Graubünden die genauen Umstände ab, welche zu diesem Verkehrsunfall geführt haben.
Zwei Selbstunfälle mit Motorräder
Am Sonntag sind in Poschiavo und Bregaglia nach Überholmanövern zwei Motorradfahrende gestürzt. Beide mussten mit Verletzungen in Spitalpflege gebracht werden. Ein 55-Jähriger überholte kurz vor 11 Uhr auf der Forcola-di-Livigno-Strasse mehrere Autos. Dabei wurde er von einem aus der Kolonne leicht nach links ausscherenden Auto überrascht. Aufgrund dieser Situation leitete er eine Vollbremsung ein, geriet links neben der Fahrbahn in ein Kiesbett und stürzte. Dabei zog er sich leichte Verletzungen zu und wurde zu weiteren Abklärungen mit der Rega ins Spital nach Samedan geflogen.
Auf der Malojastrasse überholte kurz vor 14 Uhr eine talwärts fahrende 58-Jährige mehrere Autos. Beim Wiedereinbiegen kam sie zu weit nach rechts und über den Strassenrand hinaus. Dort kollidierte sie mit einem Stein und wurde mehrere Meter durch die Luft geschleudert. Dabei verletzte sich die Frau mittelschwer und wurde mit einer Rega-Crew ins Kantonsspital Graubünden nach Chur geflogen. Die Kantonspolizei Graubünden klärt die Umstände der beiden Stürze ab.
Tiefencastel: Fahrradfahrer übersehen
Am Samstagnachmittag ist es in Tiefencastel zu einer Kollision zwischen einem Auto und einem Fahrrad gekommen. Der Fahrradfahrer wurde dabei verletzt. Ein 65-jähriger Automobilist fuhr kurz vor 15.15 Uhr von einem Parkplatz in Tiefencastel auf die Hauptstrasse in Fahrtrichtung Thusis ein. Dabei übersah er einen von Thusis kommenden Fahrradfahrer. Dieser konnte nicht mehr rechtzeitig abbremsen und kollidierte mit dem quer auf der Strasse befindlichen Personenwagen. Durch die Kollision wurde der Zweiradfahrer auf die Fahrbahn geschleudert. Ein Team des Rettungsdienstes Mittelbünden versorgte den verletzten Fahrradfahrer und überführte ihn ins Spital nach Thusis. Auf der Nationalstrasse N29 kam es kurzzeitig zu Behinderungen und Stau. Die Kantonspolizei Graubünden klärt die Ursache zu dieser Kollision ab.
(Bild: zVg.)