Miar sin nit Bundesrot!

Miar sin nit Bundesrot!

Jon Pult ist nicht neuer Bundesrat. Der Bündner SP-Nationalrat war von Anfang an chancenlos. In allen drei Wahlgängen platzierte sich Pult hinter dem neuen Bundesrat Beat Jans und dem «wilden» Kandidaten Daniel Jositsch abgeschlagen auf dem dritten Rang. 

Es wäre aus Sicht der Bündner Linken so schön gewesen: Ein Bündner auf dem Zweierticket der SP. Zwar brachten die Grünen in der Zwischenzeit Gerhard Andrey ins Spiel, der vor allem auch im ersten Wahlgang Stimmen bekam. Doch schon da zeigte es sich: Die 245 Ratskolleginnen und -kollegen wollten keinen Bundesrat Jon Pult. Da nutzte auch die Tatsache, dass er nach 110 Jahren der erste rätoromanische Bundesrat sein würde, nichts. 

Nach dem zweiten Wahlgang machte der 39-jährige Bündner endgültig keinen glücklichen Eindruck mehr. Gegenüber dem 1. Wahlgang konnte er nur fünf Stimmen gut machen (neu 54), im Gegensatz zu Jans, der mit 112 Stimmen schon nahe ans absolute Mehr kam. Auch Jositsch steigerte sich im zweiten Wahlgang und erreichte 70 Stimmen.

Am Schluss entschied der dritte Wahlgang: Derweil Beat Jans mit 134 Stimmen das Rennen machte und Jositsch bei «trotzigen» 68 Stimmen blieb, hungerte Jon Pults Kandidatur endgültig aus und erreichte noch 43 Stimmen. Die Schweiz hat einen neuen Bundesrat – und er heisst nicht Jon Pult.

«Es ist das beste Land, das ich kenne», hatte Bundeskanzler Walter Thurnherr in seiner Abschiedsrede gesagt. 

 

(Bild: Screenshot SRF)

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.