Wollen wir weniger einheimische Lebensmittel?

Wollen wir weniger einheimische Lebensmittel?

Leserbrief
16.05.2021

Mit der Trinkwasser- und der Pestizidfreiinitiative werden Vorschriften gemacht, welche die Landwirte in ihrer Tätigkeit stark einschränken und die Produktionskosten in die Höhe treiben. Speziell Schweizer Eier, Schweizer Schweine- und Geflügelfleisch wären betroffen. Gerade diese Produkte, die wir Schweizerinnen und Schweizer sehr gerne konsumieren, würden dann zu Luxusprodukten werden oder ganz verschwinden. Die zusätzlichen Anforderungen erhöhen die Lebensmittelpreise und die Schweiz wird noch mehr zur Hochpreisinsel. Auch im Pflanzenbau wäre das Anbaurisiko nach einer Annahme der Initiative gross. Die Landwirte würden verschiedene Pflanzenkulturen nicht mehr anbauen. Wenn die Landwirte diese Kulturen nicht mehr anbauen würden, würde die Verfügbarkeit der einheimischen Lebensmittel um mindestens 30% sinken. Ausserdem hätte eine Annahme der beiden Agrarinitiativen enorme Folgen für verschiedene Verarbeitungsbetriebe, was viele Arbeitsplätze gefährden würde. Mit einer Annahme dieser Initiativen würden wir die Schweizer Wirtschaft stark schwächen und die Landwirte für etwas bestrafen, das nichts mit ihnen zu tun hat. Denn ich traue mich in keinem anderen Land ausser der Schweiz, das Wasser direkt vom Hahn zu trinken.

Ich bin nämlich überzeugt, dass wir in der Schweiz das sauberste Trinkwasser überhaupt haben und die Schweizer Bauernfamilien ihren Beruf mit viel Leidenschaft und Fachwissen machen. Gut ausgebildete Landwirte geben Tag für Tag das Beste für die Tiere und die Landschaft. Die Landwirte wollen den Tieren und der Natur nicht schaden, sondern sie pflegen die Tiere und die Landschaft. Sie wissen, dass das die Existenzgrundlage für das Leben ist. Durch den sorgsamen, respektvollen Umgang mit den Tieren und der Natur durch unsere Schweizer Bauernfamilien, können die Konsumentinnen und Konsumenten hochwertige, gesunde Nahrungsmittel geniessen. Wenn wir die Initiativen annehmen, ist das dann nicht mehr möglich. Die Produkte werden aus dem Ausland kommen und wir werden nicht wissen, nach welchen Standards diese produziert wurden. Wir werden uns nicht darauf verlassen können, dass die Tiere, von denen wir die Milch trinken und das Fleisch und die Eier essen, regelmässig draussen waren und in nach Vorschriften errichteten Ställen untergebracht waren. 

Für mich ist klar, ich möchte auch in Zukunft qualitativ hochwertige Schweizer Lebensmittel, von denen ich weiss, woher sie kommen und dass die Bäuerinnen und Bauern das Beste dafür getan haben. Deshalb sage ich am 13.Juni 2021 zu beiden Agrarinitiativen klar Nein und bitte Sie, das auch zu tun.

Jasmin Roffler
Studentin Pädagogische Hochschule Graubünden