Grosser Bahnhof für Martin Candinas

Grosser Bahnhof für Martin Candinas

GRHeute
28.11.2022

Der höchste Schweizer ist aus Graubünden! Martin Candinas ist zum Präsidenten des Nationalrates gewählt worden. Regierung und Partei haben bereits gratuliert – der grosse Bahnhof folgt.

Es war kurz nach 15 Uhr am Montagnachmittag, als Mitte-Nationalrat Martin Candinas zu Beginn der Wintersession im Bundeshaus in Bern mit 181 Stimmen zum höchsten Schweizer gewählt wurde. Wie in der Live-Übertragung aus dem Nationalrat zu sehen war, reagierte der dreifache Familienvater sichtlich gerührt (GRHeute berichtete: Martin Candinas ist der höchste Schweizer).

Der letzte Nationalratspräsident kam 1985/86 aus Graubünden: Martin Bundi. Martin Candinas ist der insgesamt sechste Nationalratspräsident mit Graubündner Wurzeln. Seine Vorgänger waren: Andreas Rudolf von Planta (1865/66), Andreas Bezzola (1885/86), Alfred von Planta (1913/14), Joseph Condrau (1956/57) und eben Martin Bundi (1985/86).

Die Gratulantinnen und Gratulanten standen sofort auf der Matte: «Die Bündner Regierung gratuliert Nationalrat Martin Candinas herzlich zur heutigen Wahl zum Präsidenten des Nationalrats für die Amtsdauer 2022/2023», schrieb die Staatskanzlei in einer Mitteilung. Auch die Mitte-Partei gratulierte ihrem prominenten Mitglied: «Der heutige Montag wird für Graubünden als Freudentag in die politische Geschichte eingehen», schreibt die Mitte Graubünden.

Botschafter der rätoromanischen Sprache

Candinas versteht sich als Botschafter und Vertreter Graubündens und insbesondere der rätoromanischen Sprache im Bundeshaus, wie die Staatskanzlei weiter schreibt. Das Präsidialjahr wolle der gelernte Sozialversicherungsfachmann demnach auch nutzen, um die Sprachendiskussion voranzutreiben, wie er mitteilt: «Die Vielfalt der Schweiz mit ihren vier Landessprachen liegt mir sehr am Herzen.» Weiter sind dem dreifachen Familienvater die Anliegen der Berggebiete sowie des Tourismus besonders wichtig.

Seit 2011 zählt der Bündner zum Nationalrat. Zuvor war er während fünf Jahren als Grossrat in Graubünden aktiv. Als Vorstandsmitglied der damaligen Jungen CVP Graubünden begann der Sursilvaner bereits 1999 mit dem Politisieren. Zu den Jüngeren gehört er auch im Amt als Nationalratspräsident: Das Durchschnittsalter aller bisherigen 201 Nationalratspräsidentinnen und Nationalratspräsidenten liegt bei 52,5 Jahren.

Feierlichkeiten mit der Bevölkerung

Der Kanton Graubünden bereitet dem neuen Nationalratspräsidenten am Mittwoch einen offiziellen Empfang in dessen Heimatregion Surselva. Um 14.00 Uhr trifft der «höchste Schweizer» in Begleitung von Bundesrätin Viola Amherd am Bahnhof in Disentis/Mustér ein. Anschliessend führt ein Umzug zur Klosterkirche Disentis, wo die Feierlichkeiten stattfinden. Nach dem offiziellen Teil steht ein Apéro auf dem Programm. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen, an den Feierlichkeiten in der Klosterkirche und am anschliessenden Apéro teilzunehmen und mitzufeiern. Interessierte, die nicht vor Ort teilnehmen, können den Empfang auch via Livestream direkt aus Disentis miterleben.

Im Anschluss an die Feierlichkeiten in Disentis/Mustér findet für die geladenen Gäste in der Stadthalle Chur ein Abendanlass statt.

(Bild: zVg)

 

author

GRHeute

www.grheute.ch
GRHeute Redaktion