Langer Samstag: Meine liebsten Königinnen

Langer Samstag: Meine liebsten Königinnen

Es ist Samstag, und es gibt eigentlich nur ein Ziel: Der Lange Samstag in Chur, von 12 bis 3 Uhr (oder so)! Hier die unglaublich subjektiven Must-Seen von Redaktionsleiterin Rachel Van der Elst.

Einst, es war in einem anderen Leben, lernte ich die Königinnen kennen. Les Reines Prochaines. Damals war glaubs Pipilotti Rist noch Teil der Truppe; auf jeden Fall war es Liebe auf den ersten Ton, und zwar wegen diesem Lied: (Unbedingt laut stellen, ganz laut!)

 

 

Kurz nach diesem Kennenlernen war ich in Wien. Wir kamen an einer wirklich abgesifften Garage vorbei mit einer Bar. Wir gingen hinein und praktisch gleichzeitig ertönte «Wicked Game». Wir schauten uns an und sagten: «Wenn es jetzt die Version Opfer dieses Liedes ist, dann flippen wir aus.» Wir sind dann ausgeflippt. (Man muss sich das vorstellen: Die Takte beginnen in einer versifften Garage, und als das Geschrei kommt, tönt es wie links hinten aus dem Klo. Perfekter könnte das Setting nicht sein.) Und deswegen, auch wenn sie vielleicht «Opfer dieses Liedes» nicht spielen, muss ich unbedingt um 17, 20 oder 22 Uhr ins Cuadro. Die Königinnen rufen!!!

Als eifrige Gemeindeversammlungsbesucherin ist natürlich das Programm von Donat Caduff in der Postremise praktisch Pflicht: «Die Erzähler Claudio Spescha und Donat Caduff machen aus den wortwörtlichen Protokollen von Gemeindeversammlungen eine Reality-Soap. Eine liebevolle Hommage an die Schweizer Milizkultur», heisst es auf der Homepage des Langen Samstag. Mehr braucht es nicht, um mich anzufixen. Um 21 und 22 Uhr in der Postremise.

Ich darf es gar nicht laut sagen, aber die Absage von Laura Stoll macht mich ein bisschen happy. Nichts gegen ihren Ersatz Martina Hügi, ihre Vorstellung auf der Homepage tönt ebenfalls wie ein Must-Seen. Aaaaber: Es kommt mir mit den Königinnen und der Gemeindeversammlung bös in die Quere, drum – wahrscheinlich verzichte ich. Oder doch nicht? Martina Hügi im Cuadro, 16,19 und 21 Uhr.

Was mich auch interessiert: Sticken im Kunstmuseum, Winterbergs Bestiarium und Sammelgut aus Übersee. Und Jachen Wehrli, Flurin Caviezel, Gladiatorenkämpfe, die RhB, der warme Apfelsaft im Bienagarta – und ehrlich, ich wäre wie jedes Jahr gerne eine gespaltene Persönlichkeit, die mal da, mal dort ist und es wäre, wie wenn ich an beiden Orten gewesen und nichts verpasst hätte.

Wer selber schmökern oder sich davon überzeugen will, dass ich recht habe: langersamstag.ch. Man kann sich dort auch sein eigenes Programm mit Herzchen zusammenstiefeln. Wer mich davon überzeugen will, was ich auch noch sehen muss, kann das unter dem Facebook-Post mitteilen. Gerne auch mit einer persönlichen Geschichte, wie ich sie mit den Reines Prochaines habe.

Was ich alles gesehen und gehört habe, kann man am Sonntag natürlich hier lesen.

Mehr zum Thema: Der Lange Samstag lässt Chur klingen

(Bild: GRHeute)

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.