Die Rhätische Bahn hat einen Projektwettbewerb für einen integralen Steinschlagschutz auf dem Streckenabschnitt Trin – Versam durchgeführt. Insgesamt 14 Projekte wurden eingereicht, der Sieger steht jetzt fest.
In Zusammenarbeit mit dem Amt für Wald und Naturgefahren war 2018 eine Vorstudie für einen integralen Steinschlagschutz des Abschnittes Trin – Versam ausgearbeitet worden. Ziel des Wettbewerbs war, die in der Vorstudie empfohlenen Schutzbauten zu konkretisieren und optimal in die geschützte Landschaft der Ruinaulta einzubetten. Dabei sollten die insgesamt 14 eingereichten Projekte sowohl auf die vorauszusetzende technische als auch auf die gestalterische, die Landschaft und Umgebung aufnehmende Ebene eingehen. Ebenso waren Umweltaspekte zu berücksichtigen sowie Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und die Baustellenlogistik aufzuzeigen.
Die Steinschlaggalerie als zentrales Element
Die zu projektierende Galerie musste einerseits auf Steinschlagereignisse und andererseits auf das Überfliessen von Murgängen ausgelegt werden. Die Bahnlinie Reichenau – Ilanz wurde 1903 gebaut und sorgfältig in die Naturlandschaft eingebettet. Trotzdem stellt das Bahntrassee eine Trennlinie dar und verhindert den natürlichen Materialfluss aus den unbewaldeten Steinhalden in den Rhein. Diese Trennung soll mit der Galerie als überfliessbares Bauwerk aufgehoben werden und der RhB in Zukunft den intensiven Unterhalt mit Murgängen ersparen.
«Reflexiun» macht das Rennen
Von den insgesamt 14 eingereichten Projekten vermochte das Projekt «Reflexiun» die Jury in allen Punkten zu überzeugen. Dazu Karl Baumann, Leiter Kunstbauten der RhB und Jury-Vorsitzender: «Basierend auf einer sorgfältigen landschaftlichen Analyse präsentiert «Reflexiun» ein durchdachtes und strukturiertes Lösungskonzept für die Schutzbauten in der Rheinschlucht. Die Steinschlaggalerie fügt sich als selbstverständlicher Teil in die aussergewöhnliche Landschaft ein, wobei die talseitig geneigte Galeriedecke und die gegen den Hang geneigten Stützen das angestrebte Überfliessen des Hangmaterials unterstützen». Zu überzeugen vermochten auch die Ausgestaltungsvorschläge der übrigen Schutzbauten sowie ein Farbkonzept, das die optimale Einfügung der Schutzbauten in die Umgebung unterstützt.
Die Projektierung von «Reflexiun» im Plangenehmigungsverfahren ist bis September 2021 vorgesehen. Mit der Ausführung soll im April 2022 begonnen werden.
(Bild: zVg)