So sieht die FHGR bald aus

So sieht die FHGR bald aus

GRHeute
10.08.2022

Die Fachhochschule Graubünden ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Verteilt auf mittlerweile fünf Standorte lässt sich der Hochschulbetrieb nicht mehr effizient führen. Mit einem nachhaltigen Neubau sollen verdichtet am Standort Pulvermühle in Chur hochschulwürdige Infrastrukturen für ein zukunftsgerichtetes Studieren und Forschen geschaffen werden. Die Regierung hat die entsprechende Baubotschaft mit einer Gesamtinvestition von 178 Millionen Franken zuhanden des Grossen Rats verabschiedet.

Die Realisierung eines Fachhochschulzentrums ist für den Kanton Graubünden aus bildungs-, forschungs- und innovationspolitischer Sicht von hoher Bedeutung. Der Mangel an Fachkräften, insbesondere in den technischen Disziplinen, erschwert vielen Bündner Unternehmen das nötige Wachstum und die gewünschte Entwicklung. In diesem wirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld ist die Fachhochschule Graubünden (FHGR) eine wichtige Akteurin, um junge Leute auszubilden, zu fördern und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Bündner Volkswirtschaft zu stärken.

Eine in der Region verwurzelte Fachhochschule trägt ihren Teil dazu bei, eine attraktive und qualitativ hochstehende Ausbildung und Forschung zu gewährleisten. Sie kann die Zuwanderung von Talenten und Fachpersonen fördern und die Abwanderung von Fachkräften sowie Hochschulabsolventinnen und -absolventen aus dem Kanton reduzieren. Durch das neue Fachhochschulzentrum wird der Bildungs- und Wissenschaftsstandort Graubünden im Interesse von jungen Leuten und Wirtschaft gestärkt und über die Kantonsgrenze hinaus angemessen sichtbar gemacht. Die FHGR ist seit dem 1. Januar 2020 die achte öffentlich-rechtliche Fachhochschule der Schweiz, ihr Hauptstandort befindet sich heute an der Pulvermühlestrasse 57.

Konzentration von Fachhochschulstandorten

In den vergangenen Jahren haben die Studierendenzahlen (2010: 988 Studierende, 2021: 1972 Studierende) und das Forschungsvolumen (2010: 3,2 Mio. Franken, 2021: 11,3 Mio. Franken) kontinuierlich zugenommen. Um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, musste die FHGR laufend neue Räumlichkeiten hinzumieten. Die Fachhochschule ist heute deshalb auf fünf Standorte in neun Gebäuden innerhalb der Stadt Chur verteilt. Die gemieteten Flächen entsprechen überwiegend nicht mehr den notwendigen Raumanforderungen an einen effizienten und hochschulwürdigen Betrieb. An den heutigen Standorten fehlt zudem Raum für eine weitere Entwicklung der Studierendenzahlen und für einen Ausbau des Ausbildungsangebots. Durch das Zusammenführen aller Standorte in ein neues Fachhochschulzentrum werden Schwächen der bestehenden Infrastruktur behoben und entstehen zukunftsgerichtete Perspektiven, die Innovationen begünstigen und eine bessere Vernetzung innerhalb des Hochschulstandorts erlauben. Gleichzeitig soll das neue Gebäude eine flexibel nutzbare Infrastruktur bereitstellen, Abläufe optimieren und eine zukunftsorientierte Lehre und Forschung ermöglichen.

Standortvorteil an der bewährten Adresse

Mit einem Zusammenschluss der vielen Standorte an der Pulvermühlestrasse kann sich die FHGR ihren Standortvorteil im sich stark entwickelnden Stadtteil Chur West sichern. Die Attraktivität des Hochschulstandorts profitiert von dessen unmittelbarer Nähe zum Naherholungsgebiet und dem breiten Freizeitangebot sowie der guten Anbindung an den künftigen Bahnhof Chur West und den Autobahnanschluss Chur Süd.

Der Grosse Rat hat der Realisierung eines Hochschulzentrums am Standort Pulvermühle in der Oktobersession 2018 zugestimmt und die Regierung mit der Erarbeitung einer Baubotschaft beauftragt. Die Stimmberechtigten der Stadt Chur haben anlässlich der Volksabstimmung vom 29. November 2020 die Abtretung von Land an den Kanton und dessen Umzonung in die Zone für öffentliche Bauten und Anlagen zwecks Realisierung des Hochschulzentrums genehmigt.

Nachhaltiges Bauprojekt mit hoher Nutzungsflexibilität

Die Voraussetzungen für die künftige Nutzung des Neubaus als Teil des Fachhochschulzentrums sind dank dessen städtebaulich guter Einbettung und unmittelbarer Nähe zum heutigen Hauptgebäude günstig. Die verfügbaren Landflächen werden schonend beansprucht, Freiflächen bewirken eine nachhaltige Entwicklung des Fachhochschulzentrums Graubünden und eine Verdichtung nach innen. Den Lebenszykluskosten wird gleichermassen hohe Beachtung geschenkt. Der Neubau setzt auf offene und flexible Raumkonzepte und ermöglicht einen einfachen Unterhalt.

Architektur, Tragwerk, Gebäudetechnik und Nachhaltigkeit werden im Bauprojekt gleichwertig und integral behandelt. Ziel ist es, das Bauholz für die Erstellung des neuen Fachhochschulzentrums möglichst aus den heimischen Wäldern zu beziehen und damit die lokale Wald- und Holzwirtschaft zu stärken und bei der Erstellung den CO2-Ausstoss zu reduzieren. Es soll weit überwiegend unverleimtes respektive unbehandeltes Holz verwendet werden.

Die Kosten für den Neubau des Fachhochschulzentrums belaufen sich auf 178 Millionen Franken, wozu der Bund voraussichtlich rund 27 Millionen Franken beitragen wird. Bei einer Zustimmung durch den Grossen Rat und die Bündner Stimmberechtigten zum Projekt und Verpflichtungskredit ist der Baubeginn für den Neubau auf den Herbst 2024 geplant. Die Übergabe des Neubaus Fachhochschulzentrum Graubünden an die FHGR ist für Ende 2027 und die Aufnahme des Hochschulbetriebs im Frühjahr 2028 vorgesehen. Der Projektabschluss inklusive die altersbedingte Instandsetzung des bestehenden Hauptstandorts an der Pulvermühlestrasse ist auf das Jahr 2030 geplant.

(Bilder: zVg.)

author

GRHeute

www.grheute.ch
GRHeute Redaktion