Der Gürgaletsch ist gerettet!

Der Gürgaletsch ist gerettet!

110 Tage und 30’000 Franken waren genug: Der Kult-Skilift Gürgaletsch in Tschiertschen ist gerettet. Bei Initiator Gil Gretler ist die Freude gross. 

30 000 Franken brauchten die Bergbahnen Tschiertschen, um den Skilift Gürgaletsch auch in der nächsten Saison in Betrieb nehmen zu können. Soviel kostet der Unterhalt des Kult-Schlepplifts pro Saison.

Jetzt ist dieses Ziel erreicht. «Ich bin sehr zufrieden», sagt Gil Gretler, der Initator des Projekts. Er war schon als Kind in Tschiertschen Skifahren und kam durch Zufall in den Verwaltungsrat der Bergbahnen Tschiertschen. Der Verlust des Skilifts wäre für ihn auch ein Verlust von Kindheitserinnerungen gewesen.

Dass es nicht soweit kommt, ist den 200 Boostern zu verdanken, die auf der Crowfounding-Site «100-days.net», die vom Online-Newsletter «Ron Orp» betrieben wird. Sie haben in den letzten Wochen Essensgutscheine, Fondue-Essen, Privat-Skistunden und Sessellift-Tafeln gekauft – oder einfach gespendet. Die Frist von 100 Tagen war um 10 Tage erhöht worden. «Das wird von den Betreibern der Seite gemacht, wenn sie sehen, dass ein Projekt erfolgreich sein könnte, aber noch mehr Zeit braucht», sagt Gil Gretler.

Der 48-jährige Zürcher, der selbst in Heiden AR wohnt, hat in den letzten Tagen noch einmal sein Netzwerk mobilisiert. «Wir haben allen Freunden und Bekannten nochmals klar gemacht, dass wir diesen Skilift unbedingt erhalten wollen.» Der Aufruf hat genutzt: Fehlten gestern Nachmittag noch gut 1500 Franken, waren es um 22 Uhr noch etwas über 300 Franken.

Schon gestern Nachmittag war für Gretler klar, dass das Projekt geglückt ist. «Wenn wir keine Spenden mehr bekommen, dann helfen uns sicher die letzten Wochenenden und auch Ostern, wo wir ein bisschen mehr verdient haben.» Er ist sich sicher, dass in den letzten Wochen auch Gäste gespendet haben, die gemerkt hätten, wie schade es wäre, wenn der Gürgaletsch seinen Betrieb einstellen müsste.

Der Skilift Gürgaletsch ist einer von fünf Transportliften in Tschiertschen und ist für einen Schlepplift und die heutigen Anforderungen viel zu steil gebaut. Gemäss Gretler gibt es Gäste, die nur wegen diesen Bedingungen nach Tschiertschen kommen.

«Noch 18 000 Franken bis zum Gürgaletsch»

 

(Bild: GRHeute)

 

author

Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.