Der Bündner Dario Cologna gewann zum dritten Mal den Engadin Skimarathon. Im Schlussspurt verwies er Anders Gløersen aus Norwegen und den Russen Ilia Chernousov auf die Plätze. Bei den Damen gewann die Norwegerin Mari Eide vor Rahel Imoberdorf und der Amerikanerin Caitlin Gregg.
Nach 2007 und 2010 konnte Dario Cologna den Klassiker von Maloja nach S-chanf am Sonntag zum dritten Mal gewinnen. Das Rennen war erwartungsgemäss schnell und Cologna lief immer in den besten Positionen. Dennoch gelang es den beiden jungen Schweizern Dajan Danuser und Beda Klee, auszureissen und zeitweise über 100 Meter Vorsprung herauszulaufen.
«Wir Schweizer wussten schon am Start, dass Danuser und Klee versuchen würden, auszureissen. Deshalb verrichteten wir auch keine Führungsarbeit für das Feld,» sagte Cologna am Ziel vor den Medien. Dass die beiden Youngsters ihren Vorsprung nicht bis ins Ziel retten konnten, war für Cologna keine Überraschung. «Solche Aktionen sind mutig, werden aber leider selten belohnt.»
Nach dem Zusammenschluss wurde das Tempo unter dem Diktat von Anders Gløersen erhöht und Cologna manövrierte sich zum Finale in die ersten Drei. Im letzten kleinen Aufstieg im Zielstadion lancierte der Bündner dann den Schlussspurt; in seinem Nacken der Norweger Anders Gløersen und der Russe Ilia Chernousov; die Sieger der Jahre 2014 und 2015. Erst auf der Ziellinie wusste er, dass er gewonnen hatte.
Die Niederlage im Schlussspurt schmerzte Anders Gløersen nur kurz: Der Norweger konnte seiner Lebenspartnerin Mari Eide zum Sieg bei den Damen gratulieren. Sie hatte sich lang an der Spitze der Herren halten können. In Pontresina verpasste sie es, sich zu verpflegen und hatte nach Samedan dann Mühe, ein hohes Tempo zu halten. Auch wusste sie nicht, ob sie führte: «Ich sah zwar den Motorschlitten der Führenden bei mir, aber sicher war ich mir erst im Ziel, als ich fragte, ob ich gewonnen hatte,» lachte die Norwegerin, die am Freitag bereits den Engadin Nachsprint in St. Moritz gewonnen hatte.
Hinter Mari Eide rangierten sich Rahel Imoberdorf aus Münster und die Amerikanerin Caitlin Gregg. Imoberdorf war vor Wochenfrist Dritte im Frauenlauf gewesen und hatte es im Sprint vom Freitag bis in den Finallauf geschafft. Sie blieb zwar in der Nähe von Mari Eide, hatte am Ende aber rund 100 Meter oder gut 17 Sekunden Rückstand auf die Norwegerin.
Erfolgreiche Engadin Marathon Woche trotz Wetterpech
Mit fast 15’000 Teilnehmern an sechs Rennen verlief die Engadin Marathon Woche sehr erfolgreich. Nach einem Frauenlauf bei Bilderbuchbedingungen am vergangenen Sonntag regnete es am Mittwoch und Donnerstag und der erste Engadin Nachtlauf wurde zu einem Rennen im Regen. Die Präparierung der Loipe verlangte den Verantwortlichen und ihren Helfern alles ab, die hervorragenden Bedingungen vom Sonntag belohnten sie aber für ihre Mühe und so manche Nachtschicht.
«Die Voluntaris und Loipenfahrer haben erstklassige Arbeit geleistet,» schwärmte Geschäftsführer Menduri Kasper, der den Engadiner zum ersten Mal verantwortet hatte. «Es war eine harte Woche und der Regen hat uns sehr herausgefordert. Aber alle zogen am selben Strick und schafften es, für unsere Läuferinnen und Läufer einen erstklassigen Lauf zu organisieren.»
Auch für den Präsidenten des Vereins Engadin Skimarathon war die Marathonwoche 2017 ein Erfolg: «Der Übergang zur neuen Organisation hat gut geklappt, die neue Führungsmannschaft hat mit dem bestehenden Stab an Organisatoren, Helfern und Fachleuten von Spezialfirmen eine sehr gute Zusammenarbeit gefunden», sagte Urs Pfister. «Der neu lancierte Nachtlauf war trotz Regenwetter ein toller Erfolg und der Frauenlauf und der Marathon an den beiden Sonntagen waren eigentliche Highlights für das Engadin und den Langlaufsport. Wir konnten das hohe Niveau dieser äusserst beliebten Veranstaltung halten und freuen uns nun sehr auf das Jubiläum zum 50. Engadin Skimarathon im kommenden Winter».
Die GRHeute-Redaktionsmitglieder Mathias Brändli, Richard Brändli und Marcel Brändli wurden übrigens 7783., 7851. und 7847.
(Bild: swiss-image.ch/Remy Steinegger)