Das Landwasserviadukt zwischen Alvaneu und Filisur soll die einmalige Landschaft des Albulatals mit einem Teil der UNESCO Strecke der Rhätischen Bahn in einem Attraktionsraum verbinden. (GRHeute berichtete) Die historische Brücke als Verbindung zwischen Natur, Bahn und den Menschen der Region – die Projektentwickler möchten das Landwasserviadukt als Wahrzeichen Graubündens stärker positionieren.
Nach knapp 2 Jahren Vorentwicklung rund um das wohl bekannteste Bauwerk Graubündens wurden nun am vergangenen Freitag der Öffentlichkeit erste Ergebnisse präsentiert. Vertreter der Rhätischen Bahn, der Region Albula, des Parc Ela und Graubünden Ferien stellten den gut 120 Anwesenden auf dem Hof Accola bei Filisur die Ideen vor, wie sich die geografische Mitte Graubündens in Zukunft stärker touristisch präsentieren könnte.
Mit der Parkbahn durch den Attraktionsraum
Surava würde zum Start der Erlebnisreise werden. In einem Depot könnten die Besucher die historischen Fahrzeuge der RhB anschauen und bestaunen, bevor sie von dort mit einer Art „Hop on Hop off Zug“ Richtung Filisur n den Attraktionsraum starten. In Alvaneu wäre eine Erweiterung des Wasserweg ansaina denkbar, vielleicht kombiniert mit einem Indoorbereich für Kinder. Kurz vor dem Landwasserviadukt könnte eine neue Haltestelle Schmitten entstehen. Von dort sind es nur ein paar Minuten bis zur Aussichtsplattform, oder die Besucher wandern hinab zum „Erlebnishof Accola“, wo ihnen Landwirtschaft zum Anfassen präsentiert wird. Mit einer Zipline durch den Wald oder auf einem Waldlehrpfad zurück zur Bahn – die Ideen sind so vielfältig wie die wunderschöne Kulturlandschaft das Albulatals, in der das Projekt „Landwasserviadukt“ eine Brücke zwischen den Hauptthemen Bahn und Natur schlagen möchte.
Zusätzlich könnte man den Gästen die Aufgaben des Schutzwaldes näher bringen oder sie vielleicht sogar Wildtiere sehen lassen: „Wir müssen unseren Gästen etwas bieten“, sagt Roman Cathomas, Leiter des Landwasser-Projekts. „Wir haben mit der Kompaktheit des Attraktionsraumes die Gelegenheit, die Geschichte glaubhaft zu erzählen.“
„Ein Projekt, das zu uns passt.“
Das Landwasserviadukt liegt geografisch ziemlich in der Mitte von Graubünden, und ist von jeder der grösseren Bündner Feriendestinationen in etwa der gleichen Zeit erreichbar. „Der Attraktionsraum soll für die Wochengäste in der Umgebung einen echten Mehrwert darstellen.“ erklärt Renato Fasciati, Direktor der RhB. „Ein Ausflugsziel, das auch bei schlechtem Wetter attraktiv ist, aber keinesfalls als Konkurrenz zu den Destinationen zu verstehen ist.“ Er unterliess es auch nicht, in einem Spaziergang zu den Pfeilern des Viadukts persönlich auf dessen Besonderheiten hinzuweisen.
Die drei Gemeindepräsidenten der Gemeinden Albula/Alvra (Daniel Albertin), Schmitten (Hubert Weibel) und Bergün Filisur (Luzi Schutz) sind allesamt Befürworter des Projekts und appellierten an die stellvertretend für die insgesamt 2500 zwischen Stierva und Bergün wohnhaften Anwesenden, es ihnen gleich zu tun.
Dieter Müller, Geschäftsführer des Parc Ela, sieht in dem frühen Einbezug der Öffentlichkeit vor allem auch eine Chance für die Bevölkerung zur aktiven Mitgestaltung: „Das gibt es nicht oft, dass ihr gefragt werdet, was ihr denn eigentlich wollt.“ wendet er sich an die Einheimischen. „Also übernehmt Verantwortung und macht mit, dann gibt das am Schluss ein Projekt, das zu uns passt.“
Regierungsrat Stefan Engler schliesslich ist nicht nur von Amts wegen für eine Umsetzung des Projekts (Stefan Engler ist VR-Präsident der RhB) – als Albulataler sagt er, dass „es hier nicht um den maximalen Profit geht, sondern darum, dass der Zusammenhalt und die Wertschöpfung in unserer Region erhalten bleibt. Unsere regionale Identität muss die Wurzel aus allem sein, was dann entsteht.“
So hatten die Anwesenden dann auch weder Fragen noch Kritik, sondern waren voll des Lobes für die guten und reichhaltigen Informationen. Das Projekt Landwasserviadukt geht also in die nächste Runde, und um dem gemeinsamen „Brennen für das Projekt“ Ausdruck zu verleihen, entfachten die Offiziellen im Anschluss an den Infoabend gemeinsam das Feuer – nur einen Steinwurf entfernt von Graubündens neuem Wahrzeichen.
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