Martin Candinas will nicht Bundesrat werden

Martin Candinas will nicht Bundesrat werden

GRHeute
20.01.2025

Der Bündner Mitte-Nationalrat Martin Candinas hat seinen Verzicht auf eine Bundesratskandidatur bekanntgegeben. Nach Gerhard Pfister hat damit auch der zweite Top-Favorit abgesagt, sich für die Nachfolge der zurücktretenden Viola Amherd zur Verfügung zu stellen. Die Begründung von Martin Candinas in eigenen Worten.

«In den letzten Tagen wurde ich mehrfach gefragt, ob ich für die Nachfolge von Bundesrätin Viola Amherd kandidieren würde. Es ist mir ein Anliegen, Sie nun über meinen Entscheid zu informieren.Seit 13 Jahren darf ich den Kanton Graubünden für die Mitte-Partei im Nationalrat vertreten. Diese Aufgabe ist für mich tagtäglich ein grosses Privileg. Mit Herz und Engagement setze ich mich dafür ein, die Anliegen der Bevölkerung bestmöglich zu vertreten und meine Ideen und Überzeugungen in die Bundespolitik einzubringen.

2022/2023 hatte ich bekanntlich die Ehre, das Präsidium des Nationalrates und damit den Vorsitz der Vereinigten Bundesversammlung innezuhaben – eine der schönsten politischen Aufgaben, die unser Land zu vergeben hat. Es war für mich ein aussergewöhnliches und bereicherndes Jahr.

Seither erfüllt mich wieder die politische Rolle als Bündner Mitte-Nationalrat. Jeder Arbeitstag im Bundeshaus – sei es in den Kommissionen oder im Rat, innerhalb der Partei oder bei der überparteilichen Zusammenarbeit und Lösungssuche – inspiriert mich und macht mir Freude.

Dank unserem Milizsystem darf ich mich zudem in verschiedenen Verbänden, Organisationen und Unternehmen engagieren. Jede dieser Tätigkeiten habe ich aus tiefster Überzeugung übernommen. Ich möchte weiterhin in diesen Organisationen mit vollem Einsatz und Leidenschaft mitwirken und mitgestalten.

Meine derzeitigen Tätigkeiten erlauben mir genügend Flexibilität, um Zeit für Familie und Freunde zu haben. Diesen Freiraum schätzte ich sehr, denn er gibt mir Kraft und Motivation für meinen spannenden, abwechslungsreichen und intensiven Alltag.

Eine Kandidatur für die Landesregierung erfordert volle Überzeugung und Hingabe. Ich bin überzeugt, dass die Leidenschaft für diese Aufgabe das wichtigste Kriterium ist. So einzigartig und reizvoll das Amt des Bundesrates auch ist, entfacht es aktuell kein inneres Feuer in mir.

Aus diesen Überlegungen verzichte ich auf eine Kandidatur. Mit Verantwortung, Energie und viel Herz widme ich mich weiterhin meinen vielfältigen Aufgaben – mit klarem Fokus auf meine Familie und die Menschen, die mich in den Nationalrat oder in die verschiedenen Mandate gewählt haben und denen ich verpflichtet bleiben will.»

 

(Bild: zVg.)

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